Weltraumtourismus: Russland fliegt japanischen Milliardär Maezawa zur ISS

Weltraumtourismus: Russland fliegt japanischen Milliardär Maezawa zur ISS
Copyright Aubrey Gemignani / NASA vía AP
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Nicht nur die USA, auch Russland wollen den Weltraumtourismus ausbauen.

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Russland hat erstmals seit zwölf Jahren wieder Weltraum-Touristen zur Internationalen Raumstation ISS geflogen. Die Rakete vom Typ Sojus dockte am Nachmittag um 14 Uhr40 mitteleuropäischer Zeit erfolgreich an der Station an, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. 

Als Touristen an Bord befanden sich der japanische Milliardär Yusaku Maezawa und sein Assistent Yozo Hirano. Mit den beiden Japanern steigt die Zahl der von Roskosmos beförderten Touristen auf insgesamt neun. Ebenfalls zur rund 400 Kilometer von der Erde entfernten ISS befördert wurde der Kosmonaut Alexander Missurkin. Die Sojus-Rakete war rund sechs Stunden vor Ankunft vom Weltraumbahnhof Baikonur im zentralasiatischen Kasachstan aus gestartet. 

"Träume werden wahr", schrieb Maezawa vor dem Abflug auf Twitter. "Die Internationale Raumstation wird zwei Wochen lang mein Zuhause sein." 

Wenig später hieß es von der Flugleitzentrale, der Flug verlaufe normal. "Herzlich Willkommen", twitterte der Kosmonaut Anton Schkaplerow dann nach dem erfolgreichen Andocken der Sojus-Rakete. "Wir haben schon Abendessen und Schlafplätze für euch vorbereitet."

Russland will mehr Tourist:innen ins All fliegen

Russland will den Weltraumtourismus künftig verstärkt als Einnahmequelle nutzen. Wie teuer den beiden Japanern ihr Flug zur ISS genau kommt, ist nicht bekannt. Branchenvertretern zufolge liegen die Kosten bei Dutzenden Millionen Euro pro Person.

Seit die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Astronauten mit privaten Raumschiffen zur ISS fliegt, sind in den russischen Sojus-Kapseln Plätze frei geworden. Für Aufmerksamkeit hatte im Herbst ein russisches Filmteam gesorgt, das nach nur wenigen Wochen Training für einen kurzen Dreh zur ISS geflogen war.

Auch die USA sorgten für spektakuläre Flüge: Vor fast zwei Monaten flog "Star Trek"-Ikone William Shatner ins All - der frühere "Captain Kirk"-Darsteller. Der 90 Jahre alte kanadische Schauspieler unternahm an Bord einer "New Shepard"-Raumkapsel der Firma Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos einen rund zehnminütigen Ausflug.

Er denke, dass Flüge von Touristen ins All in den nächsten Jahren leichter möglich sein werden, sagte Maezawa am Tag vor seinem Abflug der russischen Staatsagentur Ria Nowositi zufolge. "Unsere Aufgabe ist es zu zeigen, wie Schwierigkeiten überwunden werden können."

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