Impfen in der mongolischen Steppe

Video. Impfen in der mongolischen Steppe

Sodkhuu Galbadrakh hält eine Schachtel mit chinesischen Covid-19-Impfstoffen in seinem Schoß, während er auf einem holprigen Weg durch eine abgelegene Region der mongolischen Steppe von Haus zu Haus fährt, um Hirten Auffrischungsimpfungen zu verabreichen.

Sodkhuu Galbadrakh hält eine Schachtel mit chinesischen Covid-19-Impfstoffen in seinem Schoß, während er auf einem holprigen Weg durch eine abgelegene Region der mongolischen Steppe von Haus zu Haus fährt, um Hirten Auffrischungsimpfungen zu verabreichen.

Das Land mit seinen drei Millionen Einwohnern hat einige der weltweit härtesten und nachhaltigsten Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie ergriffen, seit zwei Jahren sind die Schulen und Grenzen geschlossen.

Mehr als 90 Prozent der Erwachsenen Mongolen sind geimpft

Mehr als 90 Prozent der Erwachsenen sind bereits doppelt geimpft. Das Boosterprogramm trifft bei den Nomadengemeinschaften auf weniger Gegenliebe, was sowohl auf Fehlinformationen im Internet als auch auf die schiere logistische Herausforderung zurückzuführen ist, abgelegene Gemeinden in einem so riesigen Land zu erreichen.

"Junge Menschen verbreiten Gerüchte oder haben die Vorstellung, dass Covid wie eine Grippe ist und sie sich leicht erholen können", sagt Sodkhuu über die Aufklärungsaktion.

Die Mongolei ist eines der am dünnsten besiedelten Länder der Welt, und etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt nomadisch.

"Während der ersten Welle standen die Menschen draußen für Impfstoffe Schlange, und ich habe sehr viel gearbeitet", sagt Sodkhuu. "Es gab Tage, an denen ich gar nicht nach Hause kam. Jetzt kommen nur noch fünf bis sechs Leute pro Tag, um die Auffrischungsimpfung zu bekommen".

Die Impfbereitschaft sinkt, vor allem wegen Falschinformationen

Täglich rufe er die Hirten an, um die dritte Impfung zu vereinbaren, komme aber oft nicht durch, vor allem wegen des schlechten Telefonempfangs im Weideland. Deshalb hätten die Gesundheitsbeamten gar keine andere Wahl, als zu den Hirten zu kommen.

Nach Angaben des mongolischen Gesundheitsministeriums gab es bisher 667.391 Covid-Fälle und fast 2.000 Todesfälle. Seit Beginn der Impfkampagne sind die Fälle stark zurückgegangen, und Ulan Bator ist bestrebt, die Fortschritte nicht durch zögerliches Verhalten zunichte zu machen.

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