US-Studie: Cannabis-Wirkstoffe könnten gegen Covid helfen

Hanf-Hype: Trend mit großen Marktpotenzial
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Von su mit Journal of Natural Products
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Inhaltsstoffe von Hanfpflanzen könnten verhindern, dass sich Covid-Viren immenschlichen Organismus festsetzen – das legt eine US-Studie nahe. Zwei Cannabinoide sollen helfen, Corona-Infektionen oder zumindest schwere Verläufe zu anzuwenden.

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Inhaltsstoffe von Hanfpflanzen könnten verhindern, dass sich Covid-Viren im menschlichen Organismus festsetzen – das legt eine US-Studie nahe. Zwei Cannabinoide sollen helfen, Corona-Infektionen oder zumindest schwere Verläufe zu verhindern.

Ein Forschungsteam der Oregon State University und der Oregon Health & Science University fand heraus, dass Cannabinoidsäuren den Eintritt des Coronavirus in die Zellen blockieren und somit vor einer Ansteckung schützen könnten. Die Studie der Oregon State University erschien im Fachblatt Journal of Natural Products.

Die Erkenntnis der sieben Autoren:

„Es wurde bestätigt, dass zwei Cannabinoide mit den höchsten Affinitäten zum Spike-Protein, Cannabidiolsäure (Cannabidiolic acid, CBDA) und Cannabigerolsäure (Cannabigerolic acid, CBGA), die Infektion menschlicher Epithelzellen durch ein Pseudovirus blockieren, das das Spike-Protein abbildet. Noch wichtiger ist, dass sowohl CBDA als auch CBGA die Infektion des ursprünglichen lebenden SARS-CoV-2-Virus und besorgniserregender Varianten, einschließlich B.1.1.7 (Alpha-Variante) und B.1.351 (Beta-Variante), blockieren.“

Das Spike-Protein ist ein Baustein des Coronavirus. Es bedeckt die Oberfläche des Virus wie Stacheln oder Dornen und ist daher gut für unser Immunsystem erkennbar. Das Virus braucht das Protein, um Zellen zu befallen und sie so zu infizieren.

MARIHUANA-RAUCHEN HILFT NICHT

Das heißt allerdings nicht, dass man viel Cannabis rauchen sollte, um sich vor einer Erkrankung an Covid-19 zu schützen. Bei CBGA und CBDA, auf die sich die Studie bezieht, handelt es sich im Gegensatz zum als berauschend bekannten Tetrahydrocanabinol (THC) nicht um psychoaktive, sondern um gut verträgliche und sichere Inhaltsstoffe, so Studienleiter Richard B. van Breemen. Entsprechende Präparate könnten über den Mund eingenommen werden. Hitze inaktiviere die Verbindungen und macht sie unfähig, das Spike-Protein zu binden. Deshalb funktioniere Marihuana-Rauchen nicht.

Per Massenspektrometrie-Screening haben die Forschenden neben Hanf weitere unterschiedliche Pflanzenarten wie Rotklee, Hopfen oder Süßholz genauer untersucht. Ziel war, zu ermitteln, welche Stoffe das Spike-Protein des Coronavirus am erfolgreichsten davon abhalten können, in menschliche Zellen einzudringen. CBGA und CBDA hätten dabei die höchsten Affinitäten für das Spike-Protein gezeigt. Laborversuche hätten bestätigt, dass sie eine Infektion blockieren können, so das Forschungsteam in der Studie.

Die Ergebnisse könnten ein bedeutender Schritt zur Behandlung und Vorbeugung von Corona sein. Ein großer Vorteil sei, dass die untersuchten Cannabinoide bereits verfügbar seien und schnell zur Behandlung zugänglich gemacht werden könnten. Der ausschließliche Einsatz von Cannabigerol– und Cannabidiolsäure bringe aber nicht genügend Schutz gegen Covid, nur eine Kombinationstherapie mit Impfstoffen.

su mit Journal of Natural Products

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