Ortstermin im Waffenladen in Kiew: "Sie kaufen, kaufen, kaufen"

Ein vermummter Kunde in einem Waffengeschäft in Kiew
Ein vermummter Kunde in einem Waffengeschäft in Kiew Copyright BEVRT via EBU
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Von Euronews mit BEVRT
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Der Inhaber des Waffengeschäfts in Kiew verrät die Verkaufsschlager: "Warme Kleidung, schweres Schuhwerk, kugelsichere Westen und Holster für Magazine." Einige Kunden möchten lieber anonym bleiben oder haben sich für den Einkaufsbummel vermummt.

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Outdoor-Kleidung, aber auch kunstvoll bedruckte Jacken mit "Keine Toleranz den Invasoren"-Aufdruck und Militaria ergänzen das Angebot eines Waffengeschäfts in Kiew. Der Laden brummt.

Ein Kunde sagt über seinen Einkaufszettel: "Wir bereiten uns vor. Wenn der Feind kommt, wer immer es ist, werden wir unser Land verteidigen."

Der Inhaber des Ladens berichtet: "Im Moment kaufen die Leute warme Kleidung, schweres Schuhwerk und kugelsichere Westen, aber auch Holster für Gewehrmagazine. Sie kaufen, kaufen, kaufen."

"So viel los wie 2014"

Der Ladeninhaber ist mehr als zufrieden, denn der Rubel rollt: "Es ist jetzt genauso viel los wie 2014, als der Krieg mit Russland begann. Damals kauften die Zivilisten alles, was sie in die Finger bekamen."

Einige Kunden möchten lieber anonym bleiben und blicken nicht gerade optimistisch in die Zukunft. Ein Mann hat seinen Halsschal bis über die Nase hochgezogen: "Erst wenn Russland völlig zerstört ist, wird es vorbei sein. Wenn Putin in Handschellen und mit einem Sack über dem Kopf vor dem Tribunal in Den Haag erscheint, wird alles vorbei sein."

"Wir haben bereits die Revolution überlebt"

Ortswechsel zu einem Wochenmarkt in Kiew. Hier stehen immer noch Obst und Gemüse ganz oben auf der Einkaufsliste. Eine Frau im Rentenalter sagt: "Sie (die russischen Sooldaten; Anm.d.Red.) sollten alle nach Hause gehen. Jeder, der einen Krieg möchte, wird doch selbst mit reingezogen."

De russischsprachige Reporter fragt eine Marktbeschickerin: "Vermuten Sie einen Kriegsausbruch?"

Die Frau antwortet: "Nein, alles wirkt ein bisschen übertrieben. Wir haben bereits die Revolution überlebt, und auch andere Bedrohungen. Gott sei Dank."

Ein anderer Marktbeschicker hat eine Überraschung für den Reporter parat: "In der Ukraine ist alles ruhig. Als Zeichen der Versöhnung schenke ich Ihnen diesen Schal."

Er überreicht dem Fragesteller einen Schal in den ukrainischen Nationalfarben. Schließlich wird an diesem Mittwoch erstmals der "Tag der nationalen Einheit" begangen.

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