Drohungen, schiefe Blicke, Gewalt: Was Russen im Ausland derzeit erleben

Polizeiaufgebot vor der russischen Botschaft in Paris (Aufnahme vom 22. Februar 2022)
Polizeiaufgebot vor der russischen Botschaft in Paris (Aufnahme vom 22. Februar 2022) Copyright Francois Mori/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
Von euronews
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In Paris wurde an russisch-orthodoxen Kirchen und am Russischen Kulturzentrum Sachschaden angerichtet.

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Wer über die russische Staatsangehörigkeit verfügt oder auch nur einen russischen Nachnamen trägt, hat es in vielen westlichen Ländern derzeit schwer. Drohungen, schiefe Blicke oder sogar Gewalttätigkeiten: Es hat sich viel geändert, meint diese in Frankreich lebende Russin.

„Sie sind Russin, Sie sind hier nicht mehr willkommen“

„Ich verstehe nicht, warum es so viel Hass gegen Menschen aus Russland gibt. Sie haben dem Westen nichts Böses getan. Plötzlich bekommt man zu hören: Sie sind Russin, Sie sind hier nicht mehr willkommen“, sagt sie.

In Paris wurde an russisch-orthodoxen Kirchen und am Russischen Kulturzentrum Sachschaden angerichtet.

Konstantin Wolkow, Leiter des Russischen Kulturzentrums in Paris, sagt: „Wir beobachten eine wahre gegen Russland gerichtete Hysterie. Man muss erklären, dass es in der Zivilbevölkerung nicht viele Opfer gibt. Man muss auch eine andere Sichtweise aufzeigen, die in den französischen Medien nicht vorkommt.“

„Wir in Paris müssen also wirklich nicht bemitleidet werden"

Eine Russin, die in Frankreich einen Buchladen führt, findet: „Denjenigen, die mutig sein, geht es schlecht. Aber ihnen geht es nicht schlechter als denjenigen, die bombardiert werden. Und es geht ihnen immer noch viel besser als denen in Moskau, die 15 Jahre Gefängnis riskieren, weil sie einen falschen Satz sagen. Wir in Paris müssen also wirklich nicht bemitleidet werden."

Das russische Außenministerium sprach kürzlich von „Diskriminierungskampagnen", die von manchen Regierungen entweder ermöglicht oder offen gutgeheißen würden. In mehreren Ländern seien Fahrzeuge mit russischem Kennzeichen beschädigt und russische Botschaften angegriffen worden, so das Außenministerium.

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