Sonnenblumen-Ölkrise bedroht spanische Fischkonserven

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Der Krieg in der Ukraine gefährdet den Nachschub an Sonnenblumenöl. Pro Jahr benötigt allein die spanische Konservenindustrie fast 55.000 Tonnen dieser Ölsorte. Sollte der Krieg die Aussaat verhindern, warnen Experten vor einer „globalen Ernährungskrise“.

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Sardinen, Tintenfische, Muscheln – in der Konservenfabrik «Orbe» in Vigo (Pontevedra) an der Nordwestküste Spaniens laufen seit 80 Jahren die „besten Produkte unseres Meeres“ vom Band. Besser gesagt – liefen vom Band. Denn der Krieg in der Ukraine gefährdet den Nachschub an Sonnenblumenöl. Ohne das geht es nicht. Pro Jahr benötigt die spanische Konservenindustrie fast 55.000 Tonnen dieser Ölsorte.

Juan Jose Vicente Alvarez, Generaldirektor der Konservenfabrik Orbe:

„Es ist ein so ernstes Problem, dass wir davon ausgehen, dass uns das Sonnenblumenöl in drei Wochen ausgehen wird.“

DEBAKEL?

Die spanischen Konservenhersteller sehen ein Debakel nahen. Mehr als die Hälfte der Produktion ist durch den Mangel an Sonnenblumenöl bedroht, das traditionell aus der Ukraine stammte - vor dem Krieg. 2021 war das Land der führende Exporteur mit 5,27 Millionen Tonnen.

Der spanische Konservenproduzenten fordern, dass Zölle und Kontrollen abgeschafft werden, damit dieses Saatgut aus anderen Ländern ankommt. Aber 80 Prozent der weltweiten Sonnenblumenöl-Produktion kommen nun mal aus der Region, in der Krieg herrscht.

**AUSSAAT **

Noch beunruhigender: Ab April muss die Saat für 2022 ausgebracht werden. Bayer-Chef Werner Baumann warnte sogar vor einer „globalen Ernährungskrise“. Er wies daraufhin, wie wichtig nun die Frühjahresaussaat in der Ukraine sei und sagte: „Sollte die Ukraine als Lieferant ausfallen, werden wir vor allem massive Versorgungsengpässe in Nordafrika und im Nahen Osten sehen.“

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