Aufschrei nach der Flucht eines Vaters aus Cherson in der Ukraine: "F... you, Putin"

Aus Cherson in der Ukraine geflohener Vater Hussain
Aus Cherson in der Ukraine geflohener Vater Hussain Copyright @1mHussain auf Twitter
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Von Euronews mit Twitter, CBS, BBC
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Er verflucht Putin: Der Bewohner, der aus der von Russlands Truppen besetzten und jetzt wieder umkämpften Stadt Cherson berichtet hatte, ist an einen sicheren Ort geflohen.

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Die Stadt Cherson (engl.: Kherson) in der Ukraine ist zum Symbol für den Widerstand gegen die russische Besatzung geworden. Trotz Schüssen und Tränengas protestierten die Menschen immer wieder gegen Russland.

Ein zusammen mit seiner drei Jahre alten Tochter aus der eingekesselten Großstadt geflohene Bewohner hatte seit Wochen vom Leben dort berichtet. Der Unternehmer konnte die russischen Panzer und Soldaten vom Fenster seiner Wohnung aus beobachten. Noch am 23. März war er in Cherson und schrieb zu einem Foto von sich und seiner Tochter, es gehe beiden gut - im "Survivalmode".

Jetzt ist Zainish Hussain mit seinem Kind in Sicherheit - und am ersten Tag in Freiheit, schrieb er auf Twitter: "Fuck you Putin, Fuck you Russland. Das ist der Tweet #Kherson #Ukraine. Putin ist ein Kriegsverbrecher."

Laut Angaben aus dem US-Verteidigungsministerium haben die ukrainischen Streitkräfte in Cherson Russlands Armee teilweise zurückgedrängt, die seit Wochen von russischen Truppen kontrollierte Stadt gilt jetzt wieder als "umkämpft". "Die Ukrainer versuchen, Cherson zurückzuerobern", sagte ein hochrangiger Beamter des Pentagon, der anonym bleiben wollte. "Wir können nicht genau sagen, wer Cherson kontrolliert, aber Tatsache ist, dass es nicht mehr so fest unter russischer Kontrolle steht wie zuvor".

Hussain bietet auf Twitter auch den Menschen in Cherson - die noch aus der Stadt heraus wollen - an, ihnen zu helfen. Und er dankt allen, die ihm geholfen haben, lebend herauszukommen.

Was in Cherson passiere, sei ein Völkermord, schreibt Hussain.

Dem Sender ITV erzählte Hussain, dass ihm gesagt wurde, die Flucht aus Cherson in die Sicherheit koste zwischen 6000 und 7000 Dollar - etwa sechsmal mehr, als er normalerweise für einen Leihwagen mit Fahrer für eine solche Reise bezahlen müsste.

Hussain hatte zu Beginn der Besatzung durch russische Truppen von Cherson auf BBC davon berichtet, dass eine Hungerkrise drohe, weil es in der Stadt nur noch sehr teure Schokolade zu kaufen gebe. Er sagte damals, es gebe nichts mehr zu essen, die Regale der Supermärkte waren schon am 7. März leer.

Am 20. März hat das russische Verteidigungsministerium ein Video verbreitet, das zeigt, wie russische Soldaten Essen und Hilfsgüter in Cherson verteilen. Laut Angaben aus Moskau sind tonnenweise humanitäre Hilfe angekommen.

Cherson liegt im Süden der Ukraine etwa 30 Kilometer vom Schwarzen Meer und 100 Kilometer von der Krim entfernt. Für Russland ist die Gegend rund um seit Tagen umkämpfte Region Mykolajiw von strategischer Bedeutung.

Vor dem Krieg lebten fast 300.000 Menschen in Cherson, eine der Partnerstädte ist die norwegische Hauptstadt Oslo.

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