Péter Márki-Zay: der politische Neuling macht Orbàn Konkurrenz

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Er vertritt keine Partei und hat bei den Vorwahlen des Oppositionsbündnisses alle aus dem Feld geschlagen.

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Der Kandidat des ungarischen Oppositionsbündnisses für das Amt des Ministerpräsidenten ist ein neuer Akteur in der nationalen Politik. Péter Márki-Zay, der Bürgermeister von Hódmezővásárhely, wurde 2018 landesweit bekannt: Damals gewann er überraschend die Nachwahlen in der kleinen Stadt, die jahrzehntelang von der Fidesz-Partei regiert wurde.

Für eine weitere Überraschung sorgte der konservative politische Neuling im Oktober, als er die Vorwahlen der ungarischen Opposition gewann, den Rücktritt des Budapester Bürgermeisters Gergely Karácsony erwirkte und die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Klára Dobrev, besiegte.

Außenseiter ohne Partei

Der Außenseiter kandidiert ohne eigene Partei mit einer bunten Koalition im Rücken. Dazu gehören die Partei des ehemaligen sozialistischen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány, die Demokratische Koalition, und die rechtspopulistische Jobbik-Partei. Die regierende Fidesz-Partei definiert sich selbst als rechtskonservativ. Die meisten Mitglieder und Anhänger der Oppositionskoalition sind eher links und liberal. Márki-Zay spricht von seinem christlichen Glauben, hat sieben Kinder und marktliberale Vorstellungen. Die Orban-Regierung greift er wegen Korruption und ihren Anti-Homosexuellen-Gesetzen an. Ebenso kritisiert er, dass russische und nahöstliche Geschäftsleute mit Aufenthaltsgenehmigungen - und EU-Pässen - nach Ungarn einreisen dürfen.

Aus der Fidesz-Ecke versucht man, Márki-Zay als Marionette des ehemaligen Ministerpräsidenten Gyurcsány darzustellen, obwohl er bei den Vorwahlen dessen Ehefrau (Klára Dobrev) besiegt hatte. Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine wird er angegriffen, weil er angeblich die Entsendung ungarischer Soldaten in den Krieg unterstützt, obwohl er sich nicht in dieser Weise geäußert hat.

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