Alisa und ihre Mutter haben Zuflucht in Rom gefunden. Jetzt wurde die angehende Ballerina zum Vortanzen an der Accademia della Scala in Mailand eingeladen, der Schule an einem der berühmtesten Opernhäuser der Welt.
Die talentierte 12-jährige Ukrainerin Alisa Strigunkova ist vor den Bomben in Kiew nach Velletri geflohen, ein Vorort von Rom. Hier kann sie ihren Traum, professionelle Tänzerin zu werden, weiter verfolgen.
Alisa kam mit ihrer Mutter Julia nach einer 15-tägigen Reise hier an. Zu verdanken haben sie das Claudia Zaccari, eine Ballerina im Ruhestand. Sie hat ihr Haus in einen sicheren Zufluchtsort für sie und sechs weitere Ukrainer:innen verwandelt.
"Sie war mir schon bei zwei Wettbewerben aufgefallen", sagt Claudia Zaccari. "Ich hatte sie bei einem Wettbewerb in Portugal und einem in Amerika gesehen. Als der Krieg losging, wir sahen, dass die Leute fliehen, rief ich sie an und sagte ihnen, dass ich mein Haus und eine Wohnung anbiete."
In Velletri, 20 km südöstlich des Zentrums von Rom, hat Alisa nicht nur ein neues Zuhause gefunden, sondern auch eine neue Tanzschule. Und jetzt hat sie sogar die Chance auf eine blühende Karriere bekommen: Die angehende junge Ballerina wurde zum Vortanzen an der Accademia della Scala in Mailand eingeladen, der Schule an einem der berühmtesten Opernhäuser der Welt.
Jeden Tag, nach dem Englischunterricht, tanzt Strigunkova all ihre schlechten Erinnerungen und Ängste über den Krieg weg. Sie sagt, es sei das Einzige, was sie wirklich frei und glücklich macht.
"Ballett ist für mich alles, es ist ein Teil meiner Seele, ein Teil meines Lebens, und es ist jetzt Teil meiner Familie. Ich kann nicht ohne Ballett leben, und ich bin jetzt hier. Ich möchte weitermachen, mich verbessern und in Zukunft Ballett studieren", sagt sie.
Insgesamt haben Claudia Zaccari und ihr Mann Dominique acht Ukrainer aufgenommen. Sie alle haben ein sicheres Zuhause mit Familienanschluss gefunden. Dank des Freundeskreises der Zaccaris bekommen sie Unterstützung zur Verpflegung und der Bezahlung des Englischunterrichts. Zurzeit sind mehr als 85.000 Ukrainer:innen aus ihrem Land nach Italien geflohen.
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