Russland will einen Landzugang zu Transnistrien, wo laut Moskau die russischsprachige Bevölkerung unterdrückt wird. Transnistrien gehört zur Republik Moldau.
Die Entscheidung des russischen Präsidenten Putin, das Stahlwerk Azovstal in Mariupol zu belagern statt zu erobern deutet möglicherweise darauf hin, den ukrainischen Widerstand zu binden und zugleich Truppen freizusetzen, die in der Ostukraine eingesetzt werden können - so der britische Geheimdienst.
Ein Angriff am Boden würde wahrscheinlich erhebliche russische Verluste nach sich ziehen, was die allgemeine Kampfkraft der russischen Streitkräfte weiter verringern würde.
Präsident Putin und Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärten am 21. April den Sieg in der Schlacht um Mariupol, obwohl die ukrainischen Streitkräfte weiterhin in Asowstal aushalten.
Moskau: Auch in Moldau "werden russischsprachige unterdrückt."
In der Ostukraine setzten die russischen Streitkräfte ihre Offensivoperationen fort, erzielten aber nur geringfügige Erfolge. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw im Nordosten, wurde intensiv bombardiert. Rund um Izyum konnten die ukrainischen Streitkräfte russische Angriffe weiter aufhalten. Ein russischer Militäroffizier wird mit den Worten zitiert, Russland wolle das gesamte Gebiet des Donbass unter seine Kontrolle bringen.
Strategische Ziele der "zweiten Phase" der russischen Invasion
Wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet, seien laut dem stellvertretenden Kommandeur des zentralen russischen Militärbezirks die Ziele der zweiten Phase der von Moskau als "Militäroperation" bezeichneten Invasion.
- Vollständige Kontrolle über den Donbas
- Eine Landverbindung zwischen Russland und der Krim
- Vollständige Kontrolle über die Südukraine und einen Landzugang zu Transnistrien, wo laut Moskau die russischsprachige Bevölkerung unterdrückt wird.
Transnistrien gehört zur Republik Moldau. Seit mehr als 30 Jahren sind nach einem Unabhängigkeitskrieg in der abtrünnigen Region etwa 1.500 bis 2.000 russische Soldaten stationiert.