Putin will Stahlwerk belagern statt stürmen: "Keine Fliege soll mehr reinkommen"

Blick auf das Fabrikgelände Asowstal, Mariupol, Ukraine
Blick auf das Fabrikgelände Asowstal, Mariupol, Ukraine Copyright Sergei Grits/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews mit dpa, AP
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Russland verkündet, dass es die ukrainische Hafenstadt Mariupol nach wochenlanger Belagerung unter Kontrolle gebracht hat. Das Stahlwerk, in dem sich ukrainische Kämpfer und Zivilisten verschanzt haben, sei blockiert.

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Russlands Präsident Wladimir Putin hat seinen Streitkräften befohlen, die letzte verbleibende ukrainische Bastion in der seit Wochen belagerten Stadt Mariupol nicht zu stürmen. Allerdings ist das Werk, in dem sich russischen Angaben zufolge bis zu 2.000 Menschen verschanzt haben, eingezingelt. Vorräte und Munition werden mit der Zeit ausgehen, den Zivilist:innen und Soldat:innen bliebe dann nur noch die Kapitulation.

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte, der Rest der Stadt Mariupol sei "befreit" worden. Putin begrüßte dies als "Erfolg".

"Ich halte die geplante Erstürmung des Industriegebiets für unangebracht. Ich ordne an, sie abzubrechen. Dies ist der Fall, wenn wir denken müssen - und das müssen wir immer tun - aber in diesem Fall umso mehr, damit wir das Leben und die Gesundheit unserer Soldaten und Offiziere nicht aufs Spiel setzen. Es gibt keinen Grund, in diese Katakomben zu steigen und durch diese Industrieanlagen zu klettern. Blockieren Sie diese Fabrik, damit nicht mal mehr eine Fliege unentdeckt hinein kommt", sagte Putin.

Die Kämpfer in den Katakomben sollten die Waffen niederlegen, Russland würde ihnen das Leben garantieren, so Putin. Allerdings habe keiner der auf dem Fabrikgelände verschanzten Menschen von dem Angebot, die Fabrik über humanitäre Korridore zu verlassen, Gebrauch gemacht, wie der Verteidigungsminister weiter erklärte.

Die Ukraine hat von Russland für die 1000 eingekesselten Zivilisten und 500 verletzten Soldaten auf dem Fabrikgelände einen humanitären Korridor gefordert. Diese müssten noch an diesem Donnerstag von dem Gelände gebracht werden, erklärte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram.

Immer wieder waren die Versuche, Zivilisten aus der strategisch wichtigen Stadt am Schwarzen Meer zu bringen, gescheitert.

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