Erdogans Schmusekurs mit den Saudis - Ist der Khashoggi-Mord vergessen?

Erdogan am Donnerstagabend in Königspalast von Dschidda mit Kronprinz Mohammed bin Salman
Erdogan am Donnerstagabend in Königspalast von Dschidda mit Kronprinz Mohammed bin Salman Copyright AFP
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Von Euronews mit AP, dpa
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Für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat die Visite in Saudi-Arabien mit einem Empfang durch die Staatsführung im Königspalast zu Dschidda begonnen. Der Khashoggi-Mord und die immer noch laufenden Ermittlungen dürften kein Thema sein.

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Mit einem Empfang im Königspalast von Dschiddah hat für Recep Tayyip Erdogan ein zweitägiger Besuch in Saudi-Arabien begonnen. Es ist die erste Visite des türkischen Präsidenten seit dem Istanbuler Mord an Journalist Jamal Khashoggi, der das ohnehin nicht gute Verhältnis beider Länder weiter verschlechtert hatte.

Jetzt vollzieht Erdogan allerdings eine Kehrtwende. Schon vor Unterredungen mit König König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman sprach der türkische Präsident von einer neuen Ära der Zusammenarbeit zweier brüderlicher Staaten.

Kromprinz und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman wird nicht nur vom US-Geheimdienst für den Mord an Regierungskritiker Khashoggi im saudischen Konsulat von Istanbul verantwortlich gemacht, auch Erdogan hatte indirekt den Prinzen beschuldigt, Drahtzieher der Tat zu sein. Das saudische Königshaus hat mehrfach die Vorwürfe zurückgewiesen.

Die Ermittlungen zu dem Fall liegen nach einer entsprechenden Entscheidung eines Istanbuler Gerichts inzwischen in Händen der saudischen Justiz. Dagegen hatte unter anderem die Witwe Khashoggis protestiert.

Erdogan versucht nach Überzeugung von politischen Beobachtenden, sich die finanzielle Unterstützung von Golfstaaten zu sichern. Hintergrund ist die schwere Wirtschaftskrise in der Türkei. Die Inflation schnellt in die Höhe, während die Lira-Währung abstürzt.

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