Es besteht Hoffnung, dass neben den 126 aus Mariupol Geretteten noch weitere Zivilisten die eingeschlossene Hafenstadt verlassen können. Die Nachrichtenlage bleibt dort aber undurchsichtig.
Die langersehnte Rettung von Zivilisten aus dem umkämpften Stahlwerk in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol kommt voran. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums konnten seit dem Wochenende mehr als 120 Menschen das Industriegelände und angrenzende Stadtviertel verlassen.
Um die Menschen kümmerten sich Mitarbeitende der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitess vom Roten Kreuz. Offenbar harren noch bis zu zweitausend Eingeschlossene in dem Stahlwerk und der näheren Umgebung aus. Unklar ist, wieviele Soldaten des Asow-Regiments und Söldner unter ihnen sind.
Mutter und Tochter in Sicherheit
Natasha Ivanavna und ihre Mutter Dina haben es raus aus Mariupol geschafft.
Natasha berichtete: "Am Schrecklichsten waren die Bombardierungen, wenn man sie sieht und Menschen sterben. Das waren die schrecklichsten Erlebnisse."
Mutter Dina schaute auf ihre Füße hinunter: "Mein Gott, ich trage immer noch meine Pantoffeln"
Nadia Vorotylina aus Mariupol erzählte: "Wir konnten den Hund, das Kaninchen und die Kinder retten und ein paar Sachen. Die Kleidung, die wir haben, wurde von Freiwilligen gebracht, während wir im Keller waren. Wir haben nichts mehr von unseren eigenen Sachen."
Nach Angaben des russischen Militärs haben sich mehrere aus Mariupol Gerettete entschlossen, in ein von prorussischen Separatisten kontrolliertes Dorf im Donbas gebracht zu werden.
Die große Mehrheit der Geflüchteten wurde in der ukrainischen Stadt Saporischschja erwartet, seit Wochen einer der wichtigsten Anlaufpunkte für Schutzsuchende aus dem Osten und dem Süden der Ukraine.