Per Bus aus der Kriegshölle Mariupol

Flucht aus dem zerstörten Mariupol
Flucht aus dem zerstörten Mariupol Copyright Ukrán Nemzeti Gárda Azov különítménye/MTI/MTVA
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Von Frank Weinert
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Es sind rund 100 Zivilisten, die aus dem Azov-Stahlwerk in Mariupol rausgekommen sind. Doch sie alle sind vom Krieg gezeichnet.

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Saporischschja am Dnjepr – im Süden der Ukraine. Hier kommen Zivilisten mit einem Bus an. Sie sind aus der belagerten Stadt Mariupol evakuiert worden. Die rund 250 Kilometer lange Fahrt – ein Drahtseilakt zwischen Leben und Tod. Sie haben es geschafft, sind der Kriegshölle entkommen.

Lidia, eine Vertriebene aus Mariupol, berichtet: „Sie begannen, uns von der einen und der anderen Seite zu bombardieren, und wir fanden uns in der Mitte wieder. Und das war's, Tag und Nacht, nonstop.“ Ludmila, Vertriebene aus Mariupol, steht der Schrecken des Erlebten ins Gesicht geschrieben: „Mariupol ist völlig zerstört durch die Bombardierung. Warum dieser Krieg? Wer braucht diesen Krieg? Meine Nachbarn sind gestorben, die Menschen, mit denen ich geboren und aufgewachsen bin. Verstehen Sie? Kinder sind gestorben. Die Leichen liegen auf den Straßen verstreut, und niemand ist hingegangen, um sie zu beseitigen.

Es sind rund 100 Zivilisten, die aus dem Azov-Stahlwerk rausgekommen sind. Nicht nur sie sind vom Krieg gezeichnet. Der Arzt Dmitri Matveev kümmert sich um die Ankommenden: „Die evakuierten Menschen kommen mit Schrapnellwunden an, einige mit anderen Krankheiten, wie Virusinfektionen, einige mit Schusswunden, fast alles.“

Der ukrainische Präsident erklärte, die Evakuierung werde fortgesetzt. Doch allzu brüchig sind Waffenstillstände und Vereinbarungen mit der UNO und dem Roten Kreuz. Die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol wird weiter bombardiert und ist nach wie vor eingekesselt? Die Aussichten für Zivilisten bleiben düster.

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