Neun künftige Ärztinnen aus der Ukraine setzen Medizinstudium in Salzburg fort

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Einige beenden bereits im Sommer ihr Studium und haben sich nach einer Tätigkeit als Ärztin in Salzburg erkundigt.

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Neun Medizinstudierende aus der Ukraine können ihr Studium in Salzburg fortsetzen, als Gaststudentinnen an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU). In den kommenden Wochen und Monaten werden sie diverse Praktika absolvieren, in Lernteams arbeiten sowie an Deutschkursen teilnehmen.

Ermöglicht wird die Ausbildung durch das Engagement der Universitätsklinik und durch Spenden. Sie sei sehr dankbar, sagt Mariia Soliak, Medizinstudentin aus Kiew, und sie wisse, dass es für alle nicht so einfach sei - mit Blick einige bürokratischen Hürden, die Verwaltung der Uniklinik aber schließlich überwinden konnte.

Mindestens zwei Semester lang kostenlos in Salzburg

Je nach Interesse und Studienstand werden die jungen Frauen nun in verschiedenen Abteilungen arbeiten und lernen. Das sei eigentlich auch das Ziel, meint Kardiologe und Koordinator Lukas Motloch, dass "die Damen da auch irgendwo wie in einer Famulatur unterwegs sind und auch genauso wie unsere Student:innen aus der PMU oder auch einem anderen deutschsprachigen Raum die hier in Salzburg tätig sind, dass sie dieselben Aufgaben erfüllen und praktisch dieselbe Ausbildung genießen."

Die Studentinnen können ihr Studium mindestens zwei Semester lang kostenlos in Salzburg fortsetzen und werden von ihren ukrainischen Heimatuniversitäten über das Internet mit Hausaufgaben versorgt. Das Praktikum ist für sie eine willkommene Abwechslung, denn die Nachrichten von zu Hause sind schlimm.

Ein bisschen schuldig, weil man hier ist

Jeder Tag sei mit unterschiedlichen Gefühlen verbunden, gesteht Galina Ostapenku, Medizinstudentin aus Charkiw. "An einem Tag kann es einem wirklich gut gehen, und man denkt an all die Möglichkeiten, an eine strahlende Zukunft, und dann versteht man, dass nicht alles in Ordnung ist, und deshalb kann man sich ein bisschen schuldig fühlen, weil man hier ist und nicht dort bei den Verwandten."

Einige beenden bereits im Sommer ihr Studium und haben sich nach einer Tätigkeit als Ärztin in Salzburg erkundigt. Die Uniklinik ist nicht abgeneigt und hat administrative Schützenhilfe zugesagt.

In erster Linie gehe es aber darum, den künftigen Ärztinnen eine gute medizinische Ausbildung zu ermöglichen.

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