Gegen Ahmed Nasser al-Raisi wird von einem Pariser Untersuchungsrichter wegen Folter-Vorwürfen ermittelt. Hintergrund ist eine Anzeige zweier britischer Staatsbürger.
Gegen Interpol-Präsident Ahmed Nasser al-Raisi wird von einem Pariser Untersuchungsrichter wegen Folter-Vorwürfen ermittelt. Hintergrund ist eine Anzeige zweier britischer Staatsbürger. Sie beschuldigen den damaligen obersten Polizeichef der Vereinigten Arabischen Emirate al-Raisi der Beihilfe bei Folterungen und willkürlichen Festnahmen in den Jahren 2018 und 2019.
Falsches Geständnis nach Schlägen
Einer der Kläger ist Matthew Hedges, Dozent an der englischen Universität von Durham. Auf einer Pressekonferenz im Oktober hatte Hedges erklärt, man habe ihn bei einer Studienreise in die Emirate der Spionage verdächtigt. Nach Folterungen habe er im November 2018 ein falsches Geständnis abgelegt. Auf internationalen Druck kam er schließlich nach einer Woche Gefängnis frei.
Jubel für die falsche Mannschaft
Der zweite Kläger Ali Issad Ahmad ist ein britischer Sicherheitsbeamter. Er sei während eines einmonatigen Aufenthalts in den Emiraten im Februar 2019 bei einem Verhör geschlagen und mit einem Messer verletzt worden. Ihm wurde demnach vorgeworfen, bei einem Fußballspiel zu demonstrativ das gegnerische Team aus Katar unterstützt zu haben.
Al-Raisi steht seit November der internationalen Polizeibehörde Interpol vor. Gegen seine Wahl gab es zahlreiche Proteste von Menschenrechtsorganisationen.