Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat eine gemeinsame Untersuchung des gewaltsamen Todes einer bekannten Al-Jazeera-Journalistin abgelehnt.
Die am Mittwoch durch Schüsse getötete Al-Jazeera-Reporterin Schirin Abu Akle ist in Ramallah mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt worden, mehrere Tausend Menschen waren bei der Trauerfeier anwesend.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat dabei erneute Israels Wunsch nach einer gemeinsamen Untersuchung des Todes abgelehnt:
"Wir haben eine gemeinsame Untersuchung mit den israelischen Behörden abgelehnt und tun das auch weiterhin, denn sie sind diejenigen, die das Verbrechen begangen haben. Wir werden uns an den Internationalen Strafgerichtshof wenden, um die Verbrecher strafrechtlich zu belangen."
Israels Ministerpräsident Naftali Bennett hatte bereits zuvor die Vorwürfe von Abbas zurückgewiesen. Bennett sagte, dass er von der Palästinensischen Autonomiebehörde erwarte, dass sie keinen Schritt unternehme, der die Untersuchung störe oder den Prozess der Ermittlung verunreinige auf eine Art, dass Israel nicht die Wahrheit herausfinden könne."
Die 51-Jährige hatte während eines israelischen Militäreinsatzes aus Dschenin im von Israel besetzten Westjordanland berichtet. Es blieb zunächst unklar, welche Seite für die tödlichen Schüsse verantwortlich war.
In Dschenin, das als Hochburg militanter Palästinenser gilt, hatte sich Israel mit Palästinensern ein heftiges Feuergefecht geliefert. Israels Generalstabschef Aviv Kochavi hatte erklärt, dass die Journalistin möglicherweise von Kugeln der Palästinensern getroffen worden sei.
Der TV-Sender Al-Jazeera warf Israel gezielten, kaltblütigen Mord vor. Die amerikanisch-palästinensische Journalistin war in den Medien der arabischen Welt bekannt und galt als Inspiration für viele palästinensische Frauen.