Ein Ende des Engpasses für Säuglingsnahrung in den USA ist nicht in Sicht, trotz verstärkter Bemühungen aus dem Weißen Haus.
Immer mehr stillende Mütter in den USA spenden einen Teil ihr Milch, nachdem Säuglingsnahrung im Land knapp geworden ist. Regional agierende Milchspende-Banken helfen aus, allerdings hat diese Leistung einen Preis und trifft besonders diejenigen hart, denen das nötige Kleingeld fehlt.
"Eine der größten Herausforderungen ist -besonders für diejenigen, die sich keine Spenderinnenmilch leisten können- dass sie es auch sind, die nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, die gesamte Region abzufahren, um Milchspenden aufzutreiben oder zu bezahlen. Der Mangel an Babymilchpulver trifft den historisch benachteiligten Teil der Gesellschaft umso mehr", sagt Gina Caruso, Chefin des "Breastfeeding Center" Washington.
Lieferkettenprobleme und Produktrückrufe haben das Problem weiter verschärft.
"Sie befinden sich in einer Notlage. Wenn sie anrufen, sind sie verärgert, frustriert, oftmals weinen sie. Es ist eine schwierige Situation, da sie die Hauptverantwortung für ihre Säuglinge tragen", sagt Kim Updegrove, Chefin der Mothers’ Milk Bank in Austin.
Das Weiße Haus hat angeordnet, dass Lieferanten Hersteller von Säuglingsnahrung bevorzugt mit den nötigen Zutaten versorgen müssen. Zudem dürften Verkehrsflugzeuge des Pentagon genutzt werden, um Babymilch aus dem Ausland in die USA einzufliegen, hieß es aus dem Weißen Haus.
Hintergrund des Engpasses ist die Schließung einer Fabrik des größten Herstellers von Babymilchpulver, Abbot. Dieser hatte mehrere Produktlinien zurückgerufen, nachdem wegen bakterieller Kontamination vier Säuglinge erkrankt- und zwei gestorben waren.