Stefantschuk wurde am Mittwoch mit langem Applaus von den Abgeordneten in Straßburg empfangen.
Der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk hat bei einem Besuch im Straßburger Europaparlament dafür geworben, seiner Heimat den Status als EU-Beitrittskandidat zu verleihen.
Er könne den Abgeordneten versichern, dass diese Botschaft Ansporn für sein Land sei, schnell weitere Reformen voranzutreiben, sagte Stefantschuk.
Außerdem wolle die Ukraine ihr Möglichstes tun, um die Lebensmittelkrise aus dem Weg zu räumen:
0:25 SOT Ruslan Stefanchuk, Speaker of the Verkhovna Rada (Ukrainian Parliament):
"Die Ukraine wird natürlich sich selbst ernähren, aber wir sind keine Egoisten. Wir verstehen, dass wir für die Menschen auf der Welt verantwortlich sind. Und unsere Verantwortung liegt darin, dass wir diese globale Nahrungsmittelkrise nicht zulassen wollen. Deshalb ist es sehr wichtig für uns, eine Lösung zu finden."
Kiew hatte kurz nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine den Beitritt zur EU beantragt.
Stefantschuk erklärte: "Wir wollen nicht, dass Sie etwas Neues, einen nicht existierenden Status für die Ukraine erfinden oder etwas Besonderes für die Ukraine tun. Die Ukraine will einfach nur einen Weg, um Beitrittskandidat zu werden. Danach wollen wir alles tun, was nötig ist, um eine vollwertige Mitgliedschaft zu erhalten, aber wenn wir die Kandidatur bekommen, können wir unseren Fahrplan entwerfen. Wir können verstehen, was wir tun müssen, wann wir es tun müssen, und wann wir den Status der Vollmitgliedschaft bekommen können."
Die EU-Kommission will noch vor dem EU-Gipfel, der am 23. und 24. Juni stattfindet, ihre Empfehlung darüber abgeben, ob dem Land der Kandidatenstatus gewährt werden sollte. Die EU-Staaten müssten dann einstimmig über das weitere Vorgehen entscheiden. Im Moment sind sich die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder noch nicht einig.