Hitzewelle: Schienen verbiegen in Frankreich, Waldbrände in Spanien

Abkühlung in der Hitze
Abkühlung in der Hitze Copyright PHILIPPE LOPEZ/AFP or licensors
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Von Margaux Racaniere
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Die aus Nordafrika und Spanien kommende Hitzewelle ist Frankreich. Am Wochenende erreicht sie Süddeutschland mit 39 Grad.

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Frankreich erlebt ungewöhnlich früh im Jahr Temperaturen über 40 Grad. In Katalonien wurde wegen heftiger Waldbrände Großalarm ausgerufen

Die frühe Hitzewelle in Spanien, Portugal und Frankreich geht weiter – und steigert sich noch. In Spanien brennen mehrere Waldgebiete , in Frankreich gilt für ein Viertel der Départements die Alarmstufe Orange aus, im gesamten Südwesten Rot. 

Frankreich importiert Strom und drosselt seine AKW

Der Stromverbrauch steigt , allerdings sinken durch die Hitze auch die Flusspegel, einige Kernkraftwerke mussten bereits ihre Leistung drosseln. Selbst die Züge fahren jetzt langsamer in Frankreich.

Schienen und Oberleitungen können sich verformen. Über der 45-Grad-Grenze greifen die Sicherheitsvorschriften.
Thierry Rose
SNCF Infrastrukturmanager

Spanien: Früheste Hitzeperiode seit Beginn der Aufzeichnungen

Auch für Spanien ist die Hitzewelle zu dieser Zeit ungewöhnlich, teilweise wurden Spitzenwerte von bis zu 43 Grad gemessen. In den vergangenen zehn Monaten hat Spanien jetzt schon vier solcher Phasen mit Extremtemperaturen erlebt.

Seit Jahresbeginn seien schon mehr als 19.000 Hektar Wald- und Buschland verbrannt, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Mittwoch unter Berufung auf Daten des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus. Das sei in etwa doppelt so viel wie im Durchschnitt derselben Zeiträume in den Jahren 2006 bis 2021.

Am meisten Sorgen bereitet der Brand in Artesa de Segre in der Provinz Lleida rund 130 Kilometer nordwestlich von Barcelona. Seit Ausbruch des Feuers am Vortag seien dort mehr als 500 Hektar Wald vernichtet worden.

Die Schüler erscheinen nicht mehr zum Unterricht. Von 27 sind nur Acht gekommen.
Rafael Montllor
Lehrer in Spanien

Mehr Hitzewellen sind laut Wissenschaftlern eine direkte Folge der globalen Erwärmung. Dabei nehmen sowohl Intensität als auch Dauer und Häufigkeit dieser Phänomene zu. Aus dem spanischen Dorf Gochar sind fast alle vor der Hitze und Dürre geflohen. 

Hier ist die einzige Wüste in Westeuropa, von daher wissen wir, wie mit wenig Wasser zu überleben . Das können wir auch in Zukunft, aber nichts und niemand kann ohne Wasser leben.
David Frederick Dene
Lebt in der spanischen Halbwüste

Auch in Süddeutschland werden am Wochenende extreme Temperaturen erwartet, der Norden bleibt verschont. an den bisher heißesten Tagen des Jahres werden voraussichtlich Temperaturen von bis zu 38 Grad erreicht.

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