90 Millionen Flüchtlinge weltweit - UNHCR-bericht zum Weltflüchtlingstag

Der Krieg in der Ukraine hat eine neue Flüchtlingskrise ausgelöst – Millionen von Menschen sind vor den Kämpfen in der Ukraine geflohen, wie aus den jüngsten jährlichen Zahlen der UN zum Weltflüchtlingstag hervorgeht.
Insgesamt gelten fast 90 Millionen Menschen auf der ganzen Welt als gewaltsam vertrieben. Nach Jahren der relativen Stabilität ist die Zahl in den letzten zehn Jahren sprunghaft angestiegen und hat sich mehr als verdoppelt.
Der aktuelle Bericht lenkt die Aufmerksamkeit auf die Notlage der Vertriebenen. 2021 überstieg die Zahl der offiziellen Asylbewerber viereinhalb Millionen. In Deutschland wurden EU-weit die meisten Asylanträge gestellt.
Mit mehr als 3,8 Millionen Menschen beherbergt die Türkei mehr Vertriebene als jedes andere Land. Fast ein Drittel aller Flüchtlinge wurden weltweit von nur vier Ländern aufgenommen.
Der Syrienkonflikt war die Hauptursache für die Flucht vor Krieg und Verfolgung - bis zur Invasion in der Ukraine. Die im jüngsten Bericht noch nicht einmal berücksichtigt ist.
Fast die Hälfte aller Flüchtlinge kam aus nur einer Handvoll Länder; neben Syrien noch Afghanistan, (zählen?) der Südsudan und Myanmar zu den grossen Konfliktherden. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, zeigte sich besorgt: Der Trend werde weitergehen, wenn die Weltgemeinschaft keinen Weg finde, Konflikte dauerhaft zu lösen
Der Bericht geht auch spziell auf die Situation in Venezuela ein, die das UNHCR mit etwa 6 Millionen Flüchtlingen und Migranten als "die zweitgrößte externe Vertreibungskrise der Welt" einstuft.