Diese Rückkehr in staaltiche Hand zu 100 Prozent war bereits am 6. Juli von Ministerpräsidentin Élisabeth Borne angekündigt worden.
Frankreich will den hochverschuldeten Stromkonzern EDF komplett verstaatlichen. Geplant wurde die komplette Übernahme bereits seit Anfang Juli.
An diesem Dienstag kündigte die französische Regierung an, der Staat, der bereits 84 Prozent von EDF besitzt, mache ein öffentliches Übernahmeangebot für 100 Prozent des Konzerns.
Die Wiederverstaatlichung von EDF wird dem Wirtschaftsminsterium zufolge 9,7 Milliarden Euro kosten. Minister Bruno Le Maire erklärte in einer Mitteilung des Wirschaftsministeriums, das sei gut angelegtes Geld.
"Diese Transaktion gibt EDF die notwendigen Mittel, um die Umsetzung des vom Präsidenten der Republik gewollten Programms für eine neue Kernkraft sowie den Ausbau der erneuerbaren Energien in Frankreich zu beschleunigen", hieß es weiter in der Mitteilung.
Paris präsentiert die Entscheidung, die Teilprivatisierung von EDF aus dem Jahr 2005 rückgängig zu machen, als strategischen Schritt zur Energieunabhängigkeit.
Der Konzern spielt eine zentrale Rolle bei den französischen Plänen, nicht nur die erneuerbaren Energien massiv auszubauen, sondern auch in neue Atomkraftwerke zu investieren.
Die Regierung plant, das Angebot bis Anfang September bei der Finanzmarktaufsicht (AMF) einzureichen, vorbehaltlich der Verabschiedung eines Haushaltsänderungsgesetzes für 2022 mit den erforderlichen Mitteln. Der entsprechende Text soll in Kürze von der Nationalversammlung erörtert und verabschiedet werden.
Diese hundertprozentige Rückkehr des Staates in den Konzern EDF war am 6. Juli von Premierministerin Élisabeth Borne in ihrer Grundsatzrede angekündigt worden.