Badewannen-Gefühl im Mittelmeer: 5 bis 6 Grad über dem Durchschnitt

Badende in Marseille im Juni 2022
Badende in Marseille im Juni 2022   -  Copyright  Francisco Seco/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit FRFT

Der überdurchschnittliche Anstieg der Wassertemperatur und die schwerwiegenden Folgen für die Flora und Fauna bereiten Forschenden Kopfzerbrechen.

Vor Korsika aber auch vor den Balearen ist es deutlich zu spüren. Vielerorts sind im Mittelmeer die Wassertemperaturen bis auf 30 Grad Celsius gestiegen. Fachleute sind besorgt. Bei Erkundungen in der Bucht von Calvi vor Korsika haben Meeresbiologen festgestellt, dass vor allem die empfindlichen Seegras-Betten der Hitzwelle wenig entgegenzusetzen haben.

Jean-Baptiste Sallée ist Ozeanograf und Klimatologe am CRNS-Institut: "An der französischen Mittelmeerküste liegen die Temperaturen fünf bis sechs Grad über den jahreszeitlich üblichen Werten oder sogar noch darüber. Was dieses Ereignis besonders ungewöhnlich macht, ist die Langlebigkeit und die Wiederholung dieser Meereshitze. In den letzten drei Monaten haben wir drei Viertel der Zeit in maritimer Hitze verbracht."

Die Seegras-Betten gelten als die Lunge des Mittelmeers. Außerdem bieten sie etlichen Fischen und anderen Tieren einen Aufenthalts- und Zufluchtsort, der jetzt selbst ins Bedrängnis gerät und zu schrumpfen droht.

Jean-Pierre Gatuso ist Ozeanograf: "Wir haben etwa fünfzig Arten gezählt, die von jeder Hitzewelle im Meer durch hohe Sterblichkeit bedroht sind."

Ein weiteres Problem für das Mittelmeer sind eingeschleppte Algen, die Korallenriffe ersticken. Angelockt durch das warme Wasser, vermehren sich auch exotische Arten, deren Bestand an Mittelmeerküsten auf über 1000 gewachsen ist.

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