Stargast Bob Geldof beim Sani-Festival: "Putin ist abscheulich"

Bob Geldof auf der Bühne in Sani
Bob Geldof auf der Bühne in Sani Copyright alexandros iconomidis/ALEXANDROS ICONOMIDIS
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Von Yorgos Mitropoulos mit Euronews
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Zum 30. Jubiläum des Sani-Festivals spielte dort auch Bob Geldof mit seiner Band The Bobkatz auf. Im Euronews-Interview kritisierte der 71-jährige Ire den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

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Das Sani-Festival in Griechenland feiert in diesem Sommer sein 30-jähriges Bestehen mit vielen prominenten Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlichster Musikrichtungen. Einer der Stargäste auf der Halbinsel Chalkidiki ist ist Bob Geldof, zu Weltruhm gelangt mit der Band Boomtown Rats und dem Hit "I don`like Mondays".

Der 71 Jahre alte Ire hat sich auch einen Ruf durch sein sozialpolitisches Engagement erworben. Den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und dessen Folgen kritisiert Geldof aufs Schärfste: "Putin setzt Lebensmittel als Waffe ein. Millionen Menschen, Menschen, die noch nie etwas von der Ukraine gehört haben, Menschen, die noch nie etwas von Putin gehört haben, werden wegen seines Handelns sterben. Er sagt, es sei eine militärische Operation. Was hat dann das Getreide mit der Sache zu tun? Es ist ekelhaft. Es ist eine Schande, und er ist abscheulich."

"Am Ende entsteht nur Lärm"

Berühmt wurde Geldof durch das Projekt Band Aid und die vor 37 Jahren von ihm ins Leben gerufene Benefizkonzertserie Live Aid. Rock- und Popmusik allein reichten heute nicht mehr, um etwas zu bewirken, meint Geldof: "Die sozialen Medien werden der Mechanismus sein, durch den sich etwas ändern könnte. Aber damit das funktioniert, muss sich etwas verbreiten. Doch die Verbreitung hat zu einer Verwässerung der Botschaft geführt. Das ist also das Problem. Jeder hat Zugang. Jeder hat eine Meinung, und am Ende entsteht nur Lärm.

Alles ist neu. Alles wird von diesem Ding in unserer Tasche - dem Handy - bestimmt. Alles. Und wir haben immer noch nicht ganz verstanden, was das bedeutet. Wir sehen eine globale Wirtschaft, die sich zu schnell bewegt, als dass wir sie verstehen könnten. Das ist die digitale Wirtschaft. Wenn es eine digitale Wirtschaft gibt, muss es eine neue Politik geben, die weiß, wie man diese Wirtschaft steuert. Und darauf warten wir noch immer. In der Zwischenzeit herrschen also Verwirrung, Chaos und Wandel."

Bobkatz statt Boomtown Rats

In Sani spielte Geldof mit seiner Band The Bobkatz auf. Dort kommentierte Euronews-Korrespondent Yorgos Mitropoulos: "Dutzende Konzerte haben in 30 Jahren auf dem Hügel von Sani stattgefunden, vor diesem verfallenen Turm aus dem 14. Jahrhundert. In diesem Jahr öffnet sich das Festival nicht nur dem Jazz, sondern auch anderen Musikstilen. Den Auftakt bildete das Konzert von Chucho Valdés und Paquito D'Rivera, während der Vorhang am 20. August mit Andrea Bocelli fällt."

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