Russland und die Ukraine haben laut Bericht Streubomben eingesetzt

Streubomben (hier eine Aufnahme aus dem Libanon)
Streubomben (hier eine Aufnahme aus dem Libanon) Copyright Mohammad Zaatari/AP2011
Von euronews
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Zu dieser Erkenntnis kommt ein Bericht der in Genf ansässigen Streubomben-Koalition, der unter anderem Menschenrechtsvereinigungen angehören.

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Russland und die Ukraine haben beide Streubomben eingesetzt. Zu dieser Erkenntnis kommt ein Bericht der in Genf ansässigen Streubomben-Koalition, der unter anderem Menschenrechtsvereinigungen angehören. Russland hat dieses Kampfmittel demzufolge deutlich häufiger abgefeuert als die Ukraine.

Munitionsforscherin Marion Loddo von der Streubomben-Koalition berichtet: „Wir haben herausgefunden, dass seit dem Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine im Februar Hunderte von Angriffen mit Streubomben auf Wohnhäuser, Krankenhäuser und Schulen stattgefunden haben. Die Zahlen zeigen, dass es bei diesen Angriffen in der ersten Jahreshälfte etwa 700 Opfer gegeben hat, was dramatisch ist."

Beide Staaten haben Selbstverpflichtung nicht unterzeichnet

Anders als 123 Staaten haben weder Russland noch die Ukraine die Selbstverpflichtung unterzeichnet, auf Streubomben zu verzichten.

„Sowohl Russland als auch die Ukraine sollten Streubomben ablehnen und sich der Vereinbarung anschließen, die sie verbietet. Die ukrainischen Streitkräfte haben während dieses Krieges mindestens zweimal Streubomben eingesetzt“, sagt Mary Wareham von der Menschenrechtsvereinigung Human Rights Watch.

Der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen warf der Ukraine vor, in Wohngebieten kleine Plastikminen genutzt zu haben. Ein Mitarbeiter hielt während seiner Stellungnahme Aufnahme hoch, die Opfer solcher Sprengsätze zeigen sollen.

Was sind Streubomben?

Nach dem Abfeuern von Streubomben setzen diese in der Luft teils mehr als 200 kleine Sprengkörper frei, die auf breiter Fläche auf das angegriffene Gebiete niedergehen. Der Anteil der Blindgänger ist bei diesem Kampfmittel besonders hoch, sodass noch lange nach den Bombenangriffen Explosionsgefahr besteht.

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