Nach Tod Gorbatschows: "Nehme ihm Ende der Sowjetunion übel"

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Gorbatschow Copyright BY Boris Yurchenko/AP1987
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Ein Staatsbegräbnis wird es laut Kreml nicht geben. In Moskau reagierten Passanten sehr unterschiedlich auf die Nachricht vom Tod Gorbatschows.

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Am Samstag wird in Moskau die Trauerfeier für Michail Gorbatschow stattfinden, in der Säulenhalle im Haus der Gewerkschaften. Dann soll der letzte Präsident der UdSSR auf dem Nowodewitschi-Friedhof neben seiner Frau Raissa beigesetzt werden. Ein Staatsbegräbnis wird es laut Kreml nicht geben.

In Moskau reagierten Passanten sehr unterschiedlich auf die Nachricht vom Tod Gorbatschows.

"Er hat alles für das Land getan, was er konnte und was er tun musste", so eine Frau. Und eine andere meint: "Die Tatsache, dass er die Sowjetunion zerstört hat, stellt alle seine anderen Taten in den Schatten. Ich nehme ihm das irgendwie übel, dass wir nicht mehr alle zusammen sind, geteilt, weit weg voneinander."

"Er hat viel für das Land getan, hat aber auch viel verdorben, wirft ein Passant ein und eine junge Frau sagt: "Für Russland war er eine wirklich wichtige Figur. Dank ihm spielte Russland überhaupt wieder eine Rolle. Also dürfte der Verlust groß sein für viele Menschen."

Einer Umfrage des Instituts VTsIOM anlässlich seines 90. Geburtstags zufolge glaubte damals rund die Hälfte der Russinnen und Russen, dass er mehr Schlechtes als Gutes für das Land getan habe. Ebenfalls rund 50 Prozent meinten, er habe dem Land Gutes getan, auch wenn er viele falsche Entscheidungen getroffen habe. Mehr als 20 Prozent sahen in ihm gar einen Kriminellen.

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