Rund 10.000 chassidische Juden werden zur jüdischen Neujahrswallfahrt in der ukrainischen Stadt Uman erwartet - trotz Sicherheitswarnungen.
Ultraorthodoxe Juden am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv. Rund 10.000 chassidische Juden werden zur Neujahrswallfahrt in die ukrainische Stadt Uman, 200 Kilomert südlich von Kiew, erwartet. In einem Plattenbaugebiet feiern sie das jüdische Neujahrsfest Rosch-Haschanah. Denn mitten in dem Wohngebiet aus Sowjetzeiten liegt der religiöse Führer Rabbi Nachman begraben, so ein Artikel in Ukraine verstehen aus dem Jahr 2019. Kamen vor dem Krieg etwa 30.000 Pilger, werden es im Kriegsjahr 2022 deutlich weniger - aber immer noch zu viel, für das Risiko, dass sie eingehen, zumindest wenn es nach den ukrainischen Sicherheitsbehörden geht. Und entgegen aller Warnungen aus der Israel oder den USA.
Avraham Elbaz argumentiert hat auch Argumente; "W_ir gehen keine unnötigen Risiken ein. Der Krieg findet nicht in Uman statt, er ist auf der anderen Seite des Landes. Wenn im Süden Israels Raketen einschlagen, sind die Menschen in Tel Aviv oder Haifa in Sicherheit. Und in der Tora steht, dass man sich von der Gefahr fernhalten soll, also würde niemand hingehen, wenn es wirklich ein Risiko wäre."_
In Uman befindet sich das Grab von Rabbi Nachman von Breslov, dem verehrten Gründer der Breslover-Chassidim. Einst war hier eine blühende jüdische Gemeinde beheimatet, die während des Nazi-Holocausts dezimiert wurde. Seit der Auflösung der UdSSR im Jahr 1991 sind mehrere orthodoxe Familien in die Stadt gezogen. Sie konzentrieren sich vor allem rund um das Grab des Rabbiners, das während Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahrsfest Tausende von Gläubigen aus Israel, den USA und anderen Ländern anzieht.
Die Pilger, die in Uman ankommen, erhalten spezielle Sicherheitseinweisungen, ein Verbot von Massenveranstaltungen in Uman bleibt vom 19. bis 30. September in Kraft, und auch der Zugang zu den heiligen Stätten in Uman wird eingeschränkt sein; Rosch Haschana selbst fällt auf den 24. und 25. September.
Begründet werden die Maßnahmen mit der "hohen Wahrscheinlichkeit von Raketenangriffen und einer terroristischen Bedrohung infolge von Aktionen der russischen Seite, die darauf abzielen, die internationalen Beziehungen zu destabilisieren und das internationale Image der Ukraine zu schädigen".