Erinnern an 1973 - Russlands Öl: Von einer Abhängigkeit in die Nächste

Berlin während der ersten Ölkrise 1973
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Von euronews
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Die erste Ölkrise 1973 setzte die Suche nach anderen Quellen für Öl und Gas in Gang, um die Abhängigkeit des Westens von der OPEC zu reduzieren. Man setzte auf Technologie, Atomkraft - und Öl aus aus der Sowjetunion, die innerhalb weniger Jahre einer der größten Ölexporteuere der Welt wurde.

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Herbst 1973, der Beginn einer Ölkrise, die bis zum Winter 1974 dauern sollte – und die meisten Volkswirtschaften in Westeuropa und den USA in eine massive Krise stürzte. Der Preis für Öl aus dem Nahen Osten stiegen schlagartig um 300 Prozent.

Diese erste europäische Energiekrise führte in Deutschland zu autofreien Wochenenden, in ganz Europa wurde Energie gespart.

Stagflation - ein damals neues Phänomen

Die Inflation stieg dramatisch, das Wachstum brach ein. Und auch damals froren manche Regierungen die Energiepreise ein. Ein neues wirtschaftliches Phänomen überraschte Westeuropa und die USA: eine Stagflation, also Stagnation plus Inflation.

Die arabische Welt gegen Israel - der Yom Kippur Krieg

Auslöser für den Ölschock war der Jom-Kippur-Krieg im Oktober 1973, Israel siegte gegen eine ganze Koalition arabischer Staaten. Israel gewann dank der militärischen Lieferungen aus den USA und der politischen Unterstützung einiger westeuropäischer Länder, so sah es das unterlegene arabische Lager.

Erstes Embargo der OPEC

Das sprach nun mit einer Stimme – zum ersten Mal überhaupt . Die eigentlich US-freundliche saudi-arabische Monarchie verbündete sich mit dem von der Sowjetunion unterstützten Ägypten, Syrien und Gaddafis Libyen. Sie beschlossen ein Embargo und kürzten ihre Förderung schrittweise um 25%.

Falsche Geldpolitik verstärkt die Krise

Der eigentliche Grund für den folgenden wirtschaftlichen Absturz aber war eine Kombination mit einer finanzpolitischen Entscheidung: Bis 1971 war der Dollar goldgedeckt, und das gab die Nixon-Regierung auf, um die Rezession zu bremsen. Der Dollarkurs sank, die arabischen Produzenten erhöhten die Preise, um die Verluste auszugleichen.

Die westlichen Zentralbanken senkten drastisch die Zinsen, um das Wachstum zu fördern, die Inflation schien zu vernachlässigbar. Aber trotz des billigen Geldes wuchs die Wirtschaft nicht, die Stagflation hatte den Westen im Griff. Die ölfördernden Opec Staaten pumpten es in die westlichen Kapitalmärkte.

Effizienzrevolution und neue Energiequellen

Aus der Not heraus setzte eine Effizienzrevolution ein - Autos mit geringerem Verbrauch war jetzt erstes Ziel der Industrie. Zugleich entwickelte man andere Energiequellen wie die Atomkraft und hielt Ausschau nach anderen Lieferanten für Öl und Gas. In der Nordsee wurden neue Ölreserven entdeckt, und innerhalb weniger Jahre stieg die Sowjetunion zu einem der größten Ölexporteure der Welt auf.

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