Knappes Stichwahl-Ergebnis erwartet - Steht auch der Regenwald auf dem Spiel?

In der Stadt Belo Horizonte waren auch an diesem Freitag noch Wahlkampfhelfer tätig
In der Stadt Belo Horizonte waren auch an diesem Freitag noch Wahlkampfhelfer tätig Copyright DOUGLAS MAGNO/AFP
Von Euronews mit AP und dpa
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Unmittelbar vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien hat Herausforderer Luiz Inácio Lula da Silva seinen Plan für ein "Brasilien von morgen" präsentiert. Auch Amtsinhaber Jair Bolsonaro hat sich im Wahlkampf-Endspurt nicht im Sessel zurückgelehnt.

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Zum Abschluss des Präsidentschaftswahlkampfes in Brasilien hat Herausforderer Luiz Inácio Lula da Silva einen offenen Brief verfasst, in dem er seine Vorstellungen von einem "Brasilien von Morgen" erläutert. 

Der am Donerstag 77 Jahre alt gewordene Linkspolitiker möchte demnach im Fall eines Sieges bei der Stichwahl am Sonntag einen verantwortungsvollen Haushalt, soziale Verantwortug und nachhaltige Entwicklung unter einen Hut bringen.

Bolsonaro hinter kugelsicherer Weste

Konkurrent Jair Bolsonaro ließ sich mit einem Doppeldeckerbus und vorgehaltener kugelsicherer Weste zu seinem vorerst letzten Wahlkampfauftritt in Rio de Janeiro kutschieren. Bei seiner Rede stellte der Rechtspopulist die Frage in den Raum, ob sich die Wählerschaft rückwärts bewegen wolle oder seinen Weg des Friedens und der Arbeit mitgehen wolle.

Die jüngste Meinungsumfrage des Instituts Datafolha unter Wahlberechtigten spiegelte mit 53 Prozent Zustimmung für Lula und 47 Prozent für Bolsonaro ungefähr den Ausgang der ersten Wahlrunde, in der Lula 48,4 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Bolsonaro kam auf 43,2 % und konnte damit mehr Stimmen auf sich vereinigen, als erwartet worden war. In einer aktuellen Umfrage für den Bundesstaat Rio de Janeiro lag Bolsonaro hingegen zehn Prozentpunkte vor seinem Konkurrenten. Datafolha befragte dort ausschließlich Wahlberechtigte.

Steht die Zukunft des Regenwalds auf dem Spiel?

Viele Klimaforschende vertreten die Ansicht, dass der Wahlausgang unter anderem über den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes in seiner alktuellen Verfassung entscheiden wird. Seit Bolsonaros Amtsantritt im Januar 2019 haben Abholzung und Brände in der "Grünen Lunge" Südamerikas stark zugenommen. Lula da Silva hat sich in seinen ersten beiden Amtszeiten (2003 - 2010) als Präsident nicht für Umweltschutz stark gemacht, will aber während einer dritten Periode nach eigenen Angaben den illegalen Goldabbbau beenden und gegen Abholzung kämpfen.

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