Dank Erdogan: Russland steigt wieder in Getreideabkommen mit Ukraine ein

Getreidefrachter am Bosporus
Getreidefrachter am Bosporus Copyright AP Photo/Khalil Hamra
Copyright AP Photo/Khalil Hamra
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Das teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch in Moskau mit. Dank der Vermittlung der Türkei habe die Ukraine zugesichert, den Seekorridor nicht für Kampfhandlungen gegen Russland zu nutzen.

WERBUNG

Russland steigt wieder in das am Samstag ausgesetzte Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer ein. 

Nach einem diplomatischen Schlagabtausch zwischen dem Kreml und der Türkei ist Russland bereit, das internationale Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine wieder einzuhalten. Moskau hatte den Deal Anfang der Woche aufgekündigt nachdem Schiffe seiner Schwarzmeerflotte offenbar von Drohnen angegriffen worden waren. Das Abkommen war vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vermittelt worden. Er sagte in Ankara: "Nach unserem Gespräch mit Wladimir Putin hat der russische Verteidigungsminister Schoigu unseren Verteidigungsminister Hulusi Akar angerufen und ihm mitgeteilt, dass die Getreidelieferungen heute ab 1200 Uhr wie geplant fortgesetzt werden. "

Erdogan hatte mit Russlands Präsident Wladimir Putin das internationale Abkommen ausgehandelt. Der Kreml erklärte später, Russland sei unter der Bedingung von Sicherheitsgarantien seitens der Ukraine bereit, wieder an dem Abkommen teilzunehmen.

Igor Konaschenkow, der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums erklärte in Moskau:

"Die Russische Föderation ist der Ansicht, dass die zu diesem Zeitpunkt erhaltenen Garantien ausreichend sind und nimmt die Umsetzung des Abkommens für den sicheren Transport von Getreide und Lebensmi

Abkommen am Samstag ausgesetzt

Zuletzt hatte der russische Präsident Wladimir Putin Kiew vorgeworfen, bewaffnete Drohnen durch den geschützten Korridor gesteuert und die russische Schwarzmeerflotte auf der Krim angriffen zu haben.

Moskau warf der britischen Marine vor, die Anleitungen zum Beschuss der Halbinsel Krim mit Drohnen gegeben zu haben. Dabei wurde nach russischen Angaben auch ein Minenräumschiff beschädigt. Großbritannien wies die Vorwürfe zurück.

Russland hatte davor schon seit Wochen mit einem möglichen Stopp des Kornabkommens gedroht, durch das seit Sommer wieder ukrainische Lebensmittel auf den Weltmarkt kommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beklagte bereits in den vergangenen Tagen, dass Russland die Durchfahrt der mit Getreide beladenen Schiffe blockiere.

Getreideexport wichtig für Versorgung armer Länder

Er betonte die Bedeutung dieser Lieferungen für die Bekämpfung des Hungers in der Welt. Obwohl der Krieg die Exporte weiter behindere, habe die Ukraine seit dem Inkrafttreten des Getreideabkommens fast acht Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Seeweg ausgeführt, hatte Selenskyj unlängst gesagt. 60 Prozent der Menge seien nach Afrika und Asien gegangen.

Im Juli hatte Russland unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei den Getreideausfuhren zugestimmt, aber stets auch gedroht, die auf vier Monate angelegte Vereinbarung platzen zu lassen. Moskau beklagt seit langem, dass ein Teil der Vereinbarung vom Sommer nicht umgesetzt werde. 

Im Abkommen hat sich Russland zur Beendigung der Blockade ukrainischer Seehäfen für den Getreideexport bereiterklärt, forderte aber im Gegenzug Erleichterungen für die eigene Ausfuhr von Dünge- und Lebensmitteln. Russland und die Ukraine sind beide große Getreideexporteuren, die mit den Ausfuhren Milliarden verdienen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Getreidedeal: "Die Russische Erpressung hat zu nichts geführt"

Ist Xenia Sobtschak Putins trojanisches Pferd in der Opposition?

Scharfe Worte in Richtung Westen: Putin wähnt die Welt am Wendepunkt der Geschichte