Streit um KFZ-Kennzeichen: Ethnische Serben treten aus Ämtern zurück

Der Streit um die KFZ-Kennzeichen im Kosovo ist weiter eskaliert.
Der Streit um die KFZ-Kennzeichen im Kosovo ist weiter eskaliert. Copyright Agencias.
Von Euronews, AP
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Bis zum 1. November mussten ethnische Serben im Kosovo ihre alten, serbischen Auto-Nummernschilder entfernen und kosovarische anbringen. Dagegen wehren sich viele Angehörige der serbischen Minderheit. Nun sind auch viele ihrer Vertreter aus ihren öffentlichen Ämtern zurückgetreten.

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Im Streit um die Auto-Kennzeichen im Kosovo haben Vertreter der serbischen Minderheit dort ihren Rückzug aus öffentlichen Ämtern angekündigt. Denn ab dem 1. November müssen ethnische Serben im Norden des Landes kosovarische Nummernschilder anbringen. Dagegen wehren sie sich, und wollen ihre serbischen Nummernschilder behalten.

"Wir haben beschlossen, von allen politischen Institutionen, dem Parlament, der Regierung und vier Gemeinden im Nord des Kosovo zurückzutreten“, sagte Goran Rakic, stellvertretender Premierminister des Kosovo und wichtigster Anführer der serbischen Minderheit dort.

"Die Serben nehmen ebenfalls nicht mehr Teil an der Arbeit der Justiz, der Polizei und der Verwaltung in vier Gemeinden im Norden des Kosovos", sagte Rakic während einer Pressekonferenz in Zvecan.

Die ethnischen Serben stellen in den vier von ihnen mehrheitlich bewohnten Gemeinden einen Regierungsminister sowie zehn Parlamentsabgeordnete und besetzen andere Spitzenposten in Regierung, Polizei und Justiz. Alle sind nun zurückgetreten. Hochrangige Polizeibeamte haben nach einer Sitzung am Samstag symbolisch ihre Uniformen ausgezogen.Die Auswirkungen dieses Massenrücktritts sind noch unklar.

Im Kosovo leben etwa 50,000 ethnische Serben. Sie erkennen die Autorität Pristinas nicht an. 2008 hat das Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Das Land wird mehrheitlich von ethnischen Albanern bewohnt.

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