Ocean Viking: Frankreich weist 123 Flüchtlinge ab

Wochenlang wartete die "Ocean Viking" auf einen Hafen. Erst vor einer Woche durfte das Seenotrettungsschiff in Toulon anlegen.
Wochenlang wartete die "Ocean Viking" auf einen Hafen. Erst vor einer Woche durfte das Seenotrettungsschiff in Toulon anlegen. Copyright Daniel Cole/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Euronews, dpa, AP
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Wochenlang wartete die "Ocean Viking" auf einen Hafen. Erst vor einer Woche durfte das Seenotrettungsschiff in Toulon anlegen. Nun hat Frankreich erklärt, dass 123 von insgesamt 234 Flüchtlingen, die an Bord waren, keinen Anspruch auf ein Asylverfahren hätten.

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Frankreich hat 123 Flüchtlinge, die an Bord des Seenotrettungsschiffs Ocean Viking waren, abgewiesen. Erst vor einigen Tagen hat das Land nach langem Tauziehen das Schiff mit insgesamt 234 Flüchtlingen an Bord aufgenommen. Nun sagte Innenminister Gérald Darmanin an diesem Freitag vor dem Staatsrat, dass 123 von ihnen keinen Anspruch auf Asylverfahren hätten.

"Von den 234 Personen - während ich hier spreche sind noch nicht alle Verfahren abgeschlossen - wurden 44 als minderjährig anerkannt, 60 können Asyl beantragen, insbesondere Syrer, Sudanesen, Eritreer. 44 werden heute abgewiesen", sagte Frankreichs Innenminister.

Laut Darmanin werde sein Land die Rückführung der abgewiesenen Migranten so schnell wie möglich mit den Herkunftsländern organisieren.

Die "Ocean Viking“ konnte erst vor einer Woche im südfranzösischen Toulon anlegen. Italien hatte sich geweigert, das Schiff aufzunehmen.

Verärgert zeigt sich Paris nun über Italien. Rom habe Internationales Recht missachtet und habe sich eigentlich selbst darum kümmern müssen.

Ganz andere Töne kamen kürzlich von Ungarns Premierminister Viktor Orban während eines Migrationsgipfels mit Serbien und Österreich. Im Hinblick auf die sogenannte Balkanroute sagte Orban, Migration solle nicht verwaltet, sondern gestoppt werden.

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