IAEA-Delegation will in den Iran reisen: "Differenzen ausräumen"

Schwerwasserreaktor Arak im Iran, Dezember 2019
Schwerwasserreaktor Arak im Iran, Dezember 2019 Copyright AP/Atomenergie-Organisation des Iran
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Von Euronews mit dpa
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Eine Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wird bald in den Iran reisen, um die bilateralen Differenzen auszuräumen. Irans Atomchef Mohammed Eslami hat große Erwartungen in dieses Treffen.

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Eine Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wird nach Angaben aus Teheran demnächst in den Iran reisen, um die bilateralen Differenzen auszuräumen. Das gab Irans Atomchef Mohammed Eslami am Mittwoch bekannt. "Eine IAEA-Delegation wird in den nächsten Tagen nach Teheran kommen. Wir hoffen, dass mit diesem Schritt Hürden überwunden und Differenzen ausgeräumt werden", sagte der Atomchef und Vizepräsident laut der Nachrichtenagentur Isna.

IAEA hat Zweifel bei drei Standorten

Das IAEA-Lenkungsgremium hatte dem Iran im November in einer Resolution mangelnde Transparenz in Bezug auf sein Atomprogramm vorgeworfen und indirekt mit der Einschaltung des UN-Sicherheitsrats gedroht. Insbesondere geht es der IAEA um Erklärungen zu drei Standorten im Iran, in denen Spuren von Atommaterial gefunden wurden, die auf geheime Aktivitäten in der Vergangenheit hindeuten.

Teheran verurteilte die Resolution als politisch motiviert und begann daraufhin, neben dem Natans-Komplex, auch in der Untergrundanlage Fordo im Zentraliran mit einer Urananreicherung auf 60 Prozent.

Wie viel Uran darf der Iran anreichern?

Nachdem die USA im Jahr 2018 aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen waren, begann Teheran die in dem Deal vereinbarten Beschränkungen zu brechen und IAEA-Kontrollen zu erschweren. Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an. Dieser liegt nach IAEA-Angaben nicht wesentlich unter den für Atomwaffen benötigten 90 Prozent.

Der Iran behauptet, dass er technisch in der Lage sei, das Uran auch auf einen Reinheitsgehalt von 90 Prozent anzureichern. Laut dem Wiener Atomvertrag von 2015 darf der Iran sein Uran nicht über 4 Prozent anreichern.

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