Warum die Proteste in Frankreich noch eine Weile anhalten werden

Proteste in Lyon und anderen Städten Frankreichs sind erneut in Gewalt und Sachbeschädigung umgeschlagen. Und die nächste Massenmobilisierung ist geplant.
Proteste in Lyon und anderen Städten Frankreichs sind erneut in Gewalt und Sachbeschädigung umgeschlagen. Und die nächste Massenmobilisierung ist geplant. Copyright Laurent Cipriani/AP
Von Alexandra Leistner
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Die Gewerkschaften sprechen von drei Millionen Demonstrierenden am "Schwarzen Donnerstag" - und halten am Ziel fest: Die Rentenreform rückgängig machen.

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Gewerkschaften sprechen von drei Millionen Demonstrierenden, die Regierung von einer Million. Eines ist sicher: Der Protest gegen die Rentenreform hat die Massen in Frankreich mobilisiert.

Zu Ausschreitungen mit Sachbeschädigung kam es neben Paris auch in Marseille, Bordeaux, Nantes, Lille, Straßburg und Lyon. Mehr als 450 Personen wurden festgenommen, 441 Polizisten wurden verletzt, wie das Innenministerium mitteilte.

Besonders wütend sind viele, die sich entscheiden auf die Straße zu gehen, über die Art und Weise, wie die Regierung die Reform durchsetzte: Indem sie den Artikel 49.3 nutzte, durch den eine Abstimmung des Parlaments umgangen wird.

"Viele Demonstrierenden finden das undemokratisch", berichtet Annelise Borges, Euronews-Reporterin, in Paris.

Als Reaktion auf die heftige Kritik sagte Macron, die Reform diene dem Allgemeininteresse – dafür sei er bereit, sich unbeliebt zu machen. Seine Regierung überstand im Zuge des Verfahrens zwei Misstrauensvoten der Opposition.

Die Gewerkschaften und andere Gegner wollen die Aufhebung der Rentenreform erreichen - ein Ende der Proteste daher nicht in Sicht. Für den kommenden Dienstag sind die nächsten Massendemonstrationen geplant - der 10. Streiktag seit Beginn der Proteste.

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