An Bord der "Bibby Stockholm": London will 500 Migranten auf Lastkahn unterbringen

Unterkunftsschiff "Bibby Stockholm" (Aufnahme des britischen Innenministeriums)
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Von Euronews mit DPA/AFP
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Dies sei Platz und Geld sparend und verringere den Druck auf Hotels, so Premier Rishi Sunak. "Wir können nicht zulassen, dass wir insgesamt 6 Millionen Pfund pro Tag für Hotels für illegale Asylbewerber ausgeben."

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Die britische Regierung will ankommende Migranten künftig in schwimmenden Unterkünften vor der Küste unterbringen. Dies sei Platz und Geld sparend und verringere den Druck auf Hotels, so Premier Rishi Sunak. "Wir können nicht zulassen, dass wir insgesamt 6 Millionen Pfund pro Tag für Hotels für illegale Asylbewerber ausgeben."

Nutzung von Lastkähnen und Fähren

Als erstes Schiff wurde der dreistöckige Lastkahn "Bibby Stockholm" angemietet, der rund 500 Menschen beherbergen kann und vor der südenglischen Küste bei Weymouth ankern soll.

Die Unterbringung in provisorischen Unterkünften ist Teil der von der konservativen Regierung geplanten der abschreckenden Asylpolitik, die eine Internierung und rasche Abschiebung in die Herkunftsländer beziehungsweise "sichere" Drittländer (wie Ruanda) vorsieht. Zu Unterbringung sollen etwa auch überschüssige Militäreinrichtungen genutzt werden. Dieser Plan ist nicht nur in Großbritannien stark umstritten.

"Wir müssen alternative Unterbringungsmöglichkeiten nutzen, wie es unsere europäischen Nachbarn tun - einschließlich der Nutzung von Lastkähnen und Fähren, um dem britischen Steuerzahler Geld zu sparen und um zu verhindern, dass das Vereinigte Königreich zu einem Magneten für Asylsuchende in Europa wird", sagte Einwanderungsminister Robert Jenrick.

"Sicherheit rund um die Uhr"

Die ONG Refugee Council erklärte, der Kahn sei "völlig unzureichend für schutzbedürftige Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit in unser Land gekommen sind, nachdem sie vor Schlägen und Todesdrohungen in Ländern wie Afghanistan und Iran geflohen sind".

Die schwimmende Unterkunft ist die erste seiner Art im Vereinigten Königreich und soll alleinstehende Männer aufnehmen, während deren Asylanträge bearbeitet werden.

Die "Bibby Stockholm", die mindestens 18 Monate lang in Betrieb sein wird, soll laut Beschreibung Unterkunft, medizinische Versorgung, Verpflegungsmöglichkeiten und "Sicherheit rund um die Uhr" bieten. Das Schiff wurde zuvor von den Niederlanden und Deutschland zur Unterbringung von Asylbewerbern genutzt.

Sunak hat versprochen, die Zahl der Überquerungen des Ärmelkanals im vergangenen Jahr mehr als 45.000 zu stoppen. Vergangenen Monat stellte er einen Gesetzentwurf vor, der Migranten daran hindern soll, die tückische Reise auf kleinen Booten illegal anzutreten.

Fast 88.000 Menschen haben seit 2018 eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt überquert, wodurch das Asylsystem des Landes überlastet ist.

Mehr als 160.000 Menschen warteten Ende Dezember 2022 auf einen Asylbescheid, wobei die meisten nach offiziellen Angaben mehr als sechs Monate gewartet haben.

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