Iran will härter gegen Frauen ohne Kopftuch vorgehen

Frau ohne Kopftuch in Teheran
Frau ohne Kopftuch in Teheran Copyright Vahid Salemi/AP
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Von Julika Herzog mit dpa, AP
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Immer mehr Frauen ignorieren die Kopftuchpflicht in der Öffentlichkeit. Dies soll laut dem iranischen Polizeichef nun ein Ende haben.

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Der Iran verschärft sein Vorgehen gegen Frauen ohne Kopftuch.

Immer mehr Frauen ignorieren Kopftuchpflicht

Seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Jina Amini nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei und den dadurch ausgelösten und mittlerweile gewaltsam niedergeschlagenen Protesten ignorieren immer mehr Frauen demonstrativ die Kopftuchpflicht in der Öffentlichkeit - als Zeichen ihres Widerstands gegen die Regierung.

Monatelang hat die iranische Sittenpolizei bei Verstößen gegen die kopftuchpflicht ein Auge zugedrückt- da aber die Unzufiredenheit bei konservativen Hardliner wächst soll damit nun Schluss sein, so der iranische Polizeichef. 

Kameraüberwachung und Gesichtserkennung gegen Frauen

Frauen ohne Kopfbedeckung sollen von Kameras durch Gesichtserkennung identifiziert, verwarnt und vor Gericht gestellt werden. Sollten Frauen gegen die Kleidervorschriften verstoßen, erhielten sie eine Warnung per SMS. Darin würden sie auch über die möglichen Strafen informiert. Laden- und Restaurantbesitzern sollen auf die Einhaltung "gesellschaftlicher Normen" achten. Ihnen droht in Zukunft die Schließung, wenn sie unverschleierte Frauen eintreten lassen.

Das Innenministerium hat die Bürger kürzlich dazu aufgerufen, Frauen ohne Kopftuch zu rügen. Immer wieder werden Frauen ohne Kopftuch angegriffen.

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