Warnung an westliche Kritiker: Moskau lehnt auch Berufung von Ilja Jaschin ab

Ein Gericht in Moskau hat die Berufungsklage des bekannten Kremlgegners Ilja Jaschin offenbar abgelehnt.
Ein Gericht in Moskau hat die Berufungsklage des bekannten Kremlgegners Ilja Jaschin offenbar abgelehnt. Copyright Yury Kochetkov/AP
Von Euronews
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Ilja Jaschin, Wladimir Kara-Mursa, Evan Gershkovich ... die Strafen für die Kritiker des Kremls sind hart, mehrere Berufungen wurden in den vergangenen Tagen abgelehnt.

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Ilja Jaschin, Wladimir Kara-Mursa, Evan Gershkovich ... die Strafen für die Kritiker des Kremls sind hart, mehrere Berufungen wurden in den vergangenen Tagen abgelehnt.

Ein Gericht in Moskau hat die Berufungsklage des bekannten Kremlgegners Ilja Jaschin offenbar abgelehnt. Das berichtet ein Korrespondent der russischen Nachrichtenagentur TASS aus dem Gerichtssaal.

Jaschin hatte öffentlich über Kriegsverbrechen russischer Soldaten in der Ukraine gesprochen und wurde im Dezember wegen der Verbreitung von "Falschinformationen" von einem russischen Gericht zu einer Haftstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt.

Eine Ablehnung seiner Berufung gegen das Urteil wurde von internationalen Beobachtern erwartet.

Ilja Jaschin gilt als einer der wichtigsten Oppositionsführer von Präsident Wladimir Putin. Er ist mit Kremelkritiker Alexej Nawalny befreundet und kannte auch den 2015 getöteten Kremelgegner Boris Nemzow.

Jaschin war im Juni 2022 in einem Moskauer Park festgenommen worden, weil er einem YouTube-Video über den "Mord an Zivilisten" in Butscha gesprochen hatte. Auf seinem YouTube-Kanal folgen ihm 1,3 Millionen Menschen.

Eine Warnung an westliche Kritiker und Journalisten

In der vergangenen Woche ist der Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa wegen kritischer Äußerungen über den Kreml zu einer beispiellosen Strafe von 25 Jahren Straflager verurteilt worden. 

Kara-Mursa sei des Hochverrats und weiterer Vergehen wie der Verunglimpfung des russischen Militärs und der illegalen Arbeit für eine "unerwünschte" Organisation schuldig, urteilte das Gericht.

Der frühere Journalist habe gegen Bezahlung Organisationen aus NATO-Ländern geholfen, Russlands nationale Sicherheit zu unterhöhlen.

Auch die Berufung des seit drei Wochen in Russland festgehaltenen Wall Street Journal-Korrespondenten Evan Gershkovich wurde abgelehnt. Der Geheimdienst hatte Gershkovich in Jekaterinburg unter Spionagevorwürfen festgenommen und im Moskauer Untersuchungsgefängnis Lefortowo inhaftiert.

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