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Retter sprechen von unerträglicher Lage nach Erdbeben in Afghanistan

 Mehrere Ortschaften sind völlig zerstört.
Mehrere Ortschaften sind völlig zerstört. Copyright  MOHSEN KARIMI/AFP or licensors
Copyright MOHSEN KARIMI/AFP or licensors
Von Euronews mit AP, dpa
Zuerst veröffentlicht am
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Es sei unerträglich, beschreiben Retter die Situation nach den schweren Erdbeben in Afghanistan. In einigen Orten hätten nur wenige Menschen überlebt.

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Nach mehreren starken Erdbeben innerhalb kurzer Zeit in Afghanistan sind mindestens 2.000 Menschen ums Leben gekommen, wie Taliban-Regierung und Afghanistans Katastrophenschutz mitteilen. Die Zahl der Verletzten sei enorm hoch und liege schätzungsweise bei über 10.000. Es handle sich, um das tödlichste Erdbeben in Afghanistan seit zwei Jahrzehnten.

Die Zahl der Todesopfer kann noch steigen, weil die Suche nach Überlebenden in der Provinz Herat im Westen des Landes noch andauert. Am stärksten betroffen war der Bezirk Sindadschan, nordwestlich von Herat. Militär und Rettungsdienste eilten in die Katastrophengebiete, um zu helfen. Die UNO hat zur Unterstützung mobile Gesundheitsteams in das regionale Krankenhaus entsandt.

Den Rettern vor Ort bietet sich ein dramatisches Bild der Zerstörung. Mehrere Ortschaften in der Grenzregion zum Iran, in der rund 1,9 Millionen Menschen leben, sind komplett zerstört. Dort wo einst ganze Dörfer standen, liegt das Leben Hunderter Familien in Trümmern. "Es war unerträglich. Wir sahen fünf, sechs Dörfer. Sie sind dem Erdboden gleich", erzählt Mohammed Rafik Schirsai per Sprachnachricht. Der erfahrene Mediziner ist Teil eines Rettungsteams in Westafghanistan, aus der Provinzhauptstadt Herat.

"Man kann den Unterschied zwischen einem Haus und einer Straße nicht mehr sehen", erzählt Schirsai weiter. "Unter jedem Stück Erde könnte ein Mensch sein, der sein Leben verloren hat und den niemand mehr retten kann. Leider waren wir nicht mehr in der Lage zu helfen", beschreibt der Arzt die bedrückenden Szenen. Videos in den sozialen Medien zeigten Rettungskräfte mit Bulldozern vor Ort und Helfer, die teils nur mit ihren Händen nach Vermissten gruben.

Immer wieder ereignen sich schwere Erdbeben in der Region, besonders am Hindukusch, wo die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen.

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