Kremlgegner Nawalny in Strafkolonie in der Polarregion aufgetaucht

Kremlgegner Nawalny ist in einem Straflager in Sibirien wieder aufgetaucht.
Kremlgegner Nawalny ist in einem Straflager in Sibirien wieder aufgetaucht. Copyright Alexander Zemlianichenko/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von euronews mit afp, ap
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Der seit fast 3 Wochen vermisste russische Oppositionelle Nawalny ist in eine Strafkolonie in der Polarregion verlegt worden. Das Lager ist sehr isoliert, es herrscht Dauerfrost und die Bedingungen dort seien "brutal".

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Der inhaftierte russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny, von dem seine Angehörigen seit fast drei Wochen nichts mehr gehört hatten, befindet sich in einer Strafkolonie in Charp in der russischen Arktis, wie seine Sprecherin am Montag mitteilte.

"Wir haben Navalny gefunden. Er ist in der Strafkolonie Nummer 3 in der Ortschaft Charp", sagte Kira Jarmytsch auf X (ehemals Twitter). Sie gab an, dass es dem Oppositionspolitiker "gut geht" und dass sein Anwalt ihn am Montag besucht habe.

Die Bedingungen im IK-3 sind "brutal"

Der Direktor der von Nawalny gegründeten "Stiftung für Korruptionsbekämpfung" Iwan Schdanow erklärte, das Straflager «"Polarwolf", sei eins der nördlichsten und am entlegensten Lager überhaupt. "Die Bedingungen dort sind brutal", sagte Schdanow. Es herrsche Dauerfrost und es sei sehr schwer, dorthin zu gelangen; es würden keine Briefe in das Lager zugestellt. Es sei von Anfang an klar gewesen, dass Moskaus Machtapparat den Gegner von Kremlchef Wladimir Putin vor der Präsidentenwahl am 17. März isolieren wolle. 

Der unter anderem wegen angeblichen Extremismus zu 19 Jahren Haft verurteilte Nawalny führt immer wieder Klagen gegen den Strafvollzug wegen Verletzung seiner Rechte. Er nutzt die Gerichtsauftritte zur Kritik an Putins autoritärem System. Zuletzt war er zu den Verhandlungen nicht mehr zugeschaltet worden.

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