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So verlief die große Bauerndemonstration in Madrid

Landwirte protestieren vor dem Landwirtschaftsministerium
Landwirte protestieren vor dem Landwirtschaftsministerium Copyright  Christina Thykjaer / Euronews
Copyright Christina Thykjaer / Euronews
Von Christina Thykjaer & Heilika Leinus
Zuerst veröffentlicht am
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Keine billigen Importe von Agrarprodukten mehr, gerechte Preise und flexible Umweltauflagen: Das fordern die Landwirte in Spanien lautstark bei Protesten in Madrid.

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Sie können es nicht länger ertragen. Die spanischen Landwirte klagen, dass sie Verluste machen. Trotz des Anstiegs der Supermarktpreise haben sich ihre Gewinnspannen nicht erhöht.

Viele erklären, dass es sich für sie nicht einmal lohnt, ihre Felder zu bestellen. Darüber hinaus sind sie gegen die von der Europäischen Union verfolgte Umweltpolitik, die nach Ansicht der Landwirte ihren Profit mindert.

Die Bauern beklagen, dass Produkte aus anderen Ländern importiert werden, in denen die Gesetzgebung weniger streng ist. Die spanische Regierung fördere unlauteren Wettbewerb, indem sie die lokalen Produzenten schlecht behandele. „Die Verbraucher können nicht in den Supermärkten einkaufen, weil alles sehr teuer ist und am Ende bleibt uns nichts“, sagt Tomás, einer der protestierenden Landwirte.

Landwirtschaftsminister Luis Planas hat jedoch bereits zugesichert, dass sich dies ändern wird. „Was bei uns verboten ist, kann nicht aus anderen Ländern eingeführt werden“, sagte er vor einigen Tagen auf einer Pressekonferenz.

Um die Landwirte zu besänftigen, will Planas die Europäische Union bitten, das Gesetz über die Lebensmittelkette zu ändern und die Einfuhrbeschränkungen zu verschärfen, um die Lage der Landwirte zu verbessern.

Darüber hinaus bereitet die Regierung ein Paket von 18 Maßnahmen vor, mit denen sie auf viele Forderungen der Landwirte eingeht, um die Lebensmittelkette zu stärken, die Bürokratie abzubauen und die Importe zu kontrollieren.

Warum demonstrieren die Landwirte?

Die spanische Hauptstadt ist von Hunderten von Traktoren „überfallen“ worden. Noch nie gab es so viele in Madrid. Einige trugen die spanische Flagge oder Spruchbänder gegen die Regierung. 

Traktoren in Madrid
Traktoren in Madrid Christina Thykjaer / Euronews

Noch nie zuvor hat eine große Anzahl von Landwirten den Sitz des Landwirtschaftsministeriums mit ihren Traktoren umstellt. Dort blieben sie den ganzen Vormittag. Außerdem zogen sie durch einige der Hauptstraßen Madrids, darunter die berühmte Genova-Straße mit dem Sitz der Volkspartei.

Die Teilnehmer berichteten Euronews, dass nicht alle Landwirte in die Hauptstadt gelangen konnten, weil die Polizeieinheit Guardia Civil einige der Haupteingänge der Stadt gesperrt hatte.

Ein Polizeieinsatz verhinderte Straßenblockaden

Hunderte von Traktoren und Bussen fuhren aus anderen Teilen Spaniens für die Demonstration in die Hauptstadt des Landes. Ein Großeinsatz der Polizei verhinderte Straßenblockaden.

Spannungen zwischen der Polizeieinheit Guardia Civil und den Demonstranten gab es auf der Autobahn A-42 in Madrid. Dort griffen mehrere Polizeibeamte ein, um Bauern zu vertreiben. Diese wollten den Verkeht blockieren.

Mehrere Demonstranten umzingelten die Journalisten und griffen mindestens zwei Fernsehreporter an, die über das Geschehen berichteten. Der Madrider Presseverband verurteilte dieses Vorkehen der Demonstranten.

Der Landwirtschaftsminister hatte einen Schwindelanfall

Zeitgleich mit den Protesten der Landwirte in der spanischen Hauptstadt fühlte sich der spanische Landwirtschaftsminister Luis Planas während einer Reden im Abgeordnetenhaus unwohl. Nachdem der Minister einen Schwindelanfall erlitten hatte, erholte er sich schnell und arbeitete weiter.

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