Israel führte am Dienstag einen seltenen Angriff auf Beirut durch, bei dem nach eigenen Angaben der Hisbollah-Kommandeur getötet wurde, der mutmaßlich hinter dem Raketenangriff auf den israelisch kontrollierten Golanhöhen verantwortlich ist, bei dem 12 Kinder und Jugendliche starben.
Israel hat nach eigenen Angaben am Dienstag in einem seltenen Angriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut einen Hisbollah-Kommandeur getroffen. Dabei wurden auch mindestens eine Frau getötet und Dutzende weitere verletzt.
Die Spannungen zwischen Israel und der libanesischen paramilitärischen Hisbollah-Gruppe waren zuletzt eskaliert. Israel erklärte, man habe den Kmmandeur getötet, der für den Tod von 12 Jugendlichen bei einem Raketenangriff auf die israelisch kontrollierten Golanhöhen am Wochenende verantwortlich gewesen sei.
"Heute Abend hat die israelische Armee in Beirut einen gezielten Angriff auf Fouad Shukur, auch bekannt als Sayved Mohsen, den ranghöchsten militärischen Befehlshaber der Hisbollah und Leiter ihrer strategischen Einheit, durchgeführt", erklärte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari.
"Fouad Shukur war die rechte Hand von Hassan Nasrallah, dem Anführer der Hisbollah, und sein Berater bei der Planung und Leitung von Angriffen und Operationen."
Hisbollah: Suche nach Leiche von Kommandeur
Die Hisbollah bestätigte nicht sofort den Tod des Kommandanten, und es war auch nicht sofort klar, ob er überhaupt getroffen wurde.
Die Hisbollah sucht nach eigenen Angaben noch immer nach der Leiche von Fouad Shukur. In ihrer ersten Stellungnahme nach dem Angriff ließ die Hisbollah die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija in Teheran unerwähnt. Der Hamas-Chef war in der vergangenen Nacht durch einen gezielten Luftangriff getötet worden.
Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei dem Angriff in einem südlichen Vorort der Hauptstadt eine Frau getötet und 68 Personen verletzt wurden, einige von ihnen schwer. Die Verletzten wurden in nahegelegene Krankenhäuser gebracht, und die Öffentlichkeit wurde zu Blutspenden aufgerufen.
Der libanesische Premierminister Najib Mikati erklärte auf X: "Dieser kriminelle Akt, der heute Nacht stattgefunden hat, ist ein Glied in einer Reihe von aggressiven Operationen, die Zivilisten zum Opfer fallen und eindeutig gegen das Völkerrecht und das humanitäre Völkerrecht verstoßen."
"Dies ist etwas, das wir der internationalen Gemeinschaft vorwerfen, die ihre Verantwortung wahrnehmen und mit aller Kraft darauf drängen muss, Israel zu zwingen, seine Aggressionen und Drohungen einzustellen und die internationalen Resolutionen umzusetzen."
Der Angriff wurde von Vertretern des Irans und Syriens verurteilt, wobei die iranische Botschaft im Libanon den Angriff als "sündhaft und feige" bezeichnete.
Die israelische Armee und die Hisbollah haben sich in den letzten zehn Monaten vor dem Hintergrund des Krieges im Gazastreifen fast täglich Angriffe geliefert, den Konflikt aber bisher auf einem Niveau gehalten, das nicht zu einem ausgewachsenen Krieg eskalieren würde.