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Borell zu Angriff auf Schule in Gaza: "Keine Rechtfertigung für solche Massaker"

Palästinenser trauern in einem Krankenhaus in Deir al-Balah um Verwandten, die bei der israelischen Bombardierung des Gazastreifens getötet wurden. 10. August 2024
Palästinenser trauern in einem Krankenhaus in Deir al-Balah um Verwandten, die bei der israelischen Bombardierung des Gazastreifens getötet wurden. 10. August 2024 Copyright Abdel Kareem Hana/Copyright 2023, The AP. All rights reserved
Copyright Abdel Kareem Hana/Copyright 2023, The AP. All rights reserved
Von Christoph Debetseuronews mit AP
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Der israelische Luftangriff auf eine als Notunterkunft genutzte Schule in Gaza Stadt ist weltweit auf Kritik gestoßen. Besonders scharfe Worte fand der EU-Beauftragte für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell. Er sprach von israelischen "Massakern".

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Der EU-Beauftragte für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, hat den israelischen Angriff auf eine Schule im Gaza-Streifen, bei dem mehr als 100 Menschen getötet wurden, scharf verurteilt.

Josep Borrell postete auf X:„Es gibt keine Rechtfertigung für diese Massaker“ und fügte hinzu, dass ein Waffenstillstand die einzige Möglichkeit sei, den Tod von Zivilisten zu verhindern.

Borrell erklärte, die EU unterstütze voll und ganz den Aufruf der Staats- und Regierungschefs der USA, Ägyptens und Katars, Waffenstillstandsgespräche sowie eine Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln abzuschließen.

Er stellte außerdem fest, dass seit Beginn des Konflikts über 40.000 Palästinenser getötet wurden, und kritisierte den israelischen Minister Bezalel Smotrich für seine Ablehnung eines Waffenstillstands.

Details zum Angriff und seinen Folgen

Bei dem israelischen Luftangriff auf eine zu einer Notunterkunft umgebaute Schule im Zentrum von Gaza waren am frühen Samstagmorgen nach Angaben der palästinensischen Behörden mehr als 100 Menschen getötet und mehrere Dutzend weitere verletzt worden. Einige der Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit zerstückelt.

Unter den Toten sollen auch Frauen, Kinder und ältere Menschen sein. Der Luftangriff erfolgte Berichten zufolge, ohne Vorwarnung als die Menschen ihre Morgengebete verrichteten.

Israel bestätigte den Angriff auf die Tabeen-Schule im Zentrum von Gaza-Stadt und begründete ihn damit, dass sich dort eine Hamas-Kommandozentrale befunden habe.

Izzat al-Rishq, ein hochrangiger Hamas-Funktionär, bestritt, dass sich in dem Gebäude Kämpfer aufhielten.

Die Darstellung der beiden Kriegsparteien kann nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

Die Einrichtung wurde, wie fast alle Schulen in Gaza, als Notunterkunft für Menschen genutzt, die durch den Krieg gezwungen wurden, ihre Häuser zu verlassen.

Weitere internationale Reaktionen

Der britische Außenminister David Lammy äußerte sich „entsetzt“. Das französische Außenministerium bezeichnete die jüngste Zahl ziviler Opfer bei israelischen Angriffen auf Schulen als „unerträglich“.

Die USA äußerten sich zutiefst besorgt über Berichte über getötete Zivilisten.

„Es werden weiterhin viel zu viele Zivilisten getötet und verwundet“, hieß es in einer Erklärung des Sprechers des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Sean Savett.

Das Büro der Vereinten Nationen für Menschenrechte räumte ein, dass die Unterbringung von Kämpfern unter Zivilisten einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht darstellt, Israel jedoch auch die Grundsätze der Vorsicht und Verhältnismäßigkeit der Mittel einhalten muss.

Ägypten, das an Gaza grenzt, erklärte, der Angriff auf die Schule zeige, dass Israel nicht die Absicht habe, einen Waffenstillstand zu erreichen.

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Jordanien verurteilte den Angriff als „eklatanten Verstoß“ gegen das Völkerrecht. Katar forderte eine internationale Untersuchung und nannte ihn ein „abscheuliches Verbrechen“ gegen Zivilisten.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris sagte über den israelischen Angriff in Gaza: „Wieder einmal wurden viel zu viele Zivilisten getötet.“

„Israel hat das Recht, gegen die Terroristen der Hamas vorzugehen“, sagte die Vizepräsidentin. „Aber wie ich schon viele, viele Male gesagt habe, haben sie meiner Meinung nach auch eine wichtige Verantwortung, zivile Opfer zu vermeiden.“

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