Wie starb die junge Aktivistin aus der Türkei, die bei einem Protest gegen Israels Siedlungspolitik im Westjordanland getötet wurde? Ankara untersucht den Fall.
In der Türkei ist unter enormer Anteilnahme die im Westjordanland getötete junge Aktivistin zu Grabe getragen worden. Die 26-jährige Azsenur Ezgi Eygi, hatte in dem Palästinensergebiet gegen die israelische Siedlungspolitik protestiert und war von einer israelischen Kugel getroffen worden.
Trauerfeier in Didim
Die Trauerfeier fand in Didim zwischen Izmir und Bodrum statt, wo Eygis Familie lebt. Zahlreiche Vertreter des türkischen Staates wie der Parlamentspräsident - aber auch Oppositionspolitiker - nahmen an der Beisetzung teil und forderten von Israel "Rechenschaft" für den Tod der jungen Frau.
Der mit einer türkischen Fahne bedeckte Sarg wurde vom Krankenhaus zum Friedhof getragen.
Israels Armee geht davon aus, dass die Soldaten nicht bewusst auf die Aktivistin geschossen haben. Die Türkei sieht Azsenur Eygi als Märtyrerin und hat eine Untersuchung gefordert.
Türkei fordert Untersuchung des Todes
Azsenur Ezgi Eygi, die einen türkischen und einen US-Pass hatte, war im Westjordanland in einem palästinenischen Krankenhaus obduziert worden. Dieser Obduktion zufolge war sie durch einen direkten Schuss zu Tode gekommen. In der Türkei ermittelt die Staatsanwaltschaft in Ankara wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" in Zusammenhang mit dem Tod der jungen Frau.
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