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Algerien im Angesicht von Wasserstress: Innovative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft

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Algerien im Angesicht von Wasserstress: Innovative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft
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Von François Chignac
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Eine der größten Herausforderungen für Algerien ist die Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Zur Behebung dieses Notstands geht der Staat neue Wege und investiert in die Entsalzung und das Recycling von Abwasser.

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Algerien steht vor einer seiner größten Herausforderungen: der Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Angesichts des zunehmenden Wasserstresses hat der Staat innovative Lösungen eingeführt, indem er ehrgeizige Projekte mit dem Ziel durchführt, den Zugang zu Trinkwasser für die algerische Bevölkerung zu sichern.

Die Mega-Meerwasserentsalzungsanlage von Cap Blanc, westlich von Oran, stellt eine strategische Investition dar. Oran wird derzeit von drei Anlagen versorgt, was jedoch nicht ausreicht, um den Bedarf einer Bevölkerung von 2,5 Millionen Einwohnern zu decken, ganz zu schweigen von der Industrie. Das Cap Blanc-Projekt, dessen Bau im „Fast Track“-Verfahren durchgeführt wird, soll die Trinkwasserversorgung von Oran sowie anderer Wilayas im Westen des Landes verbessern. Die für Dezember 2024 geplante Infrastruktur soll nach nur 25 Monate nach Beginn der Bauarbeiten in Betrieb genommen werden.

Mouloud Hachlaf, Direktor für Kommunikation der AEC, betont die Bedeutung dieser Initiative: „Wir haben der Trockenheit mit einem ersten Programm entgegengewirkt, in dessen Rahmen 14 Anlagen in Betrieb genommen wurden, die täglich 2,2 Millionen m³ produzierten, was 18 % des Trinkwassers für die Bürger entspricht. Bis 2050 wird die Sahelzone, zu der auch Algerien gehört, 20 % ihrer Niederschlagsmenge verlieren. Wir erarbeiten daher ein Zusatzprogramm, um unsere Entsalzungskapazität für Trinkwasser von 18 % auf 42 % zu erhöhen.“

Die Entsalzung von Meerwasser wird oft wegen ihrer Kosten und ihrer Auswirkungen auf die Umwelt kritisiert. Algerien ist sich dessen bewusst und setzt sich dafür ein, diese Auswirkungen zu verringern, indem es in seinen Anlagen einen Energiemix integriert, der auch Solarpaneele umfasst, um diese Infrastruktur umweltfreundlicher zu gestalten.

Auch andere ähnliche Projekte sind in Arbeit, wie die 2011 eingeweihte Anlage in Mostaganem, die täglich 200.000 m³ Trinkwasser produziert. Eine weitere neue Anlage ist in Khadra, 72 km östlich von Mostaganem, geplant. Sie soll täglich 300.000 m³ Trinkwasser produzieren und gleichzeitig Schutz vor dem Anstieg des Meeresspiegels bieten.

Farouk Elbrouz, technischer Direktor von STMM, erklärt: „Wir können alle Phasen der Wasseraufbereitung kontrollieren und regelmäßige Analysen durchführen, um sicherzustellen, dass das Wasser den algerischen Normen und den Standards der WHO entspricht.“

Die Entsalzung allein wird jedoch nicht ausreichen, um den gesamten Bedarf an Trinkwasser in Algerien zu decken. Das Land versucht auch, seine Versorgung über die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser zu stärken, wie das Beispiel von Médéa zeigt. In dieser Region, die 90 Kilometer von der Hauptstadt Algier entfernt liegt, nutzen Obstbaubetriebe gereinigtes Abwasser für die Bewässerung und können so jahrelange Dürreperioden überbrücken.

Abdelkader Benkorbi, Agraringenieur, berichtet: „Wir waren gezwungen, nach Wasser zu suchen und das Wasser aus der Kläranlage war unsere einzige Lösung.“

Algerien setzt auf Meerwasserentsalzung, um bis 2030 60 % des Wasserbedarfs seiner Bevölkerung zu decken. Zusammen mit innovativen Technologien zur Abwasserbehandlung soll dieser Strategieplan es ermöglichen, die bevorstehenden klimatischen Herausforderungen ruhiger anzugehen.

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