Ein Öltanker und ein Frachtschiff sind vor der britischen Küste in der Nähe von Hull zusammengestoßen und in Brand geraten. Beide Schiffe hatten Gefahrengut geladen. Umweltschützer warnen vor erheblichen Gefahren.
In der Nordsee, vor der britischen Küste sind ein Öltanker und ein Frachtschiff kollidiert und sind in Brand geraten. Großangelegte Suchaktionen wurden beendet, ein Crewmitglied wird weiterhin vermisst. Der Unfall ereignete sich am Montag vor der Küste von Yorkshire im Nordosten Englands.
Eigentlich sind Schiffe gut vor solchen Zusammenstößen geschützt, erklärt ein lokaler Skipper: "Es sollte eine Menge Elektronik auf beiden Schiffen geben, die (diesen Unfall) verhindert oder einen Hinweis geben sollte, was passiert. Auf beiden Schiffen sollte es eine Crew geben, die die Elektronik im Blick behält, um zu verhindern, dass es passiert. Irgendwo in dieser Kette hat einer von ihnen versagt. Die Überwachung bei schlechter Sicht sind seit jeher eine gängige Praxis auf Handelsschiffen."
Nach Angaben von Martyn Boyers, dem Leiter des Hafens von Grimsby East, wurden mindestens 32 Verletzte an Land gebracht. Ihr Zustand ist nicht sofort klar.
Umweltkatastrophe befürchtet
Laut der Schiffstracking-Website Vessel Tracker waren ein in den USA registrierter Öltanker, die Stena Immaculate, und ein portugiesisches Containerschiff namens Solong, das auf Madeira registriert ist, kollidiert.
Das Tankschiff lief vom griechischen Hafen Agioi Theodoroi aus, während das Frachtschiff auf dem Weg von Grangemouth in Schottland nach Rotterdam in den Niederlanden war.
Die Stena Immaculate ist das größere der beiden Schiffe, die mit einer Länge von 183 Metern und einer Breite von 32 Metern angegeben wurde. Die Solong ist 140,6 Meter lang und 21,8 Meter breit, so die Schiffsverfolgungsseite Marine Traffic.
Die britische Küstenwache erklärte, es sei "wahrscheinlich", dass der Zusammenstoß eine Verschmutzung des Meeres zur Folge habe und eine Beseitigungsaktion erforderlich sein wird. Vorerst war nicht klar, was der Tanker geladen hatte.
Mittlerweile ist bekannt, dass beide Schiffe Gerfahrengut geladen hatten. Der Tanker "Stena Immaculate" war im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums unterwegs und hatte Treibstoff an Bord. Der Frachter "Solong" soll mehere Container mit der gifitgen Substanz Natriumcyanid geladen haben." Mögliche "erforderliche Maßnahmen gegen Verschmutzung" werden momentan geprüft.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt vor weitreichenden Folgen für die Meereswelt. Es sei allerdings noch zu früh, das Ausmaß der Schäden zu bestimmen, so ein Greepeace-Sprecher.
Die britische Verkehrsministerin Heidi Alexander erklärte, sie sei "besorgt" über den Zusammenstoß der beiden Schiffe. Sie dankte "allen beteiligten Rettungskräften für ihre anhaltenden Bemühungen, auf den Vorfall zu reagieren".