Die Waldbrände im Südosten Südkoreas dauern weiter an. Starke Winde erschweren die Eindämmung der Brände durch Feuerwehrkräfte. Mindestens 20 Menschen sind ums Leben gekommen, rund 27.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Die Zahl der Todesopfer durch die anhaltenden Waldbrände im Südosten Südkoreas steigt weiter an. Mindestens 20 Menschen sind ums Leben gekommen, darunter auch Mitglieder der lokalen Feuerwehr. Rund 27.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Starke Winde erschweren es, die Brände unter Kontrolle zu bringen.
Unter den Toten sind auch vier Feuerwehrleute und Staatsbedienstete. Sie kamen am Samstag in Sancheong ums Leben, nachdem sie von den sich schnell ausbreitenden Flammen eingeschlossen worden waren.
Einer der größten Brände in Südkoreas Geschichte
Der amtierende Präsident Han Duck-soo bezeichnete die Brände als "beispiellos" und sagte, die von den Flammen verursachten Schäden könnten zu den schlimmsten in der Geschichte des Landes gehören.
"Wir müssen alle unsere Kräfte bündeln, um die Waldbrände im Laufe dieser Woche zu löschen", sagte Han Duck-soo. Die starken Winde der letzten Nächte erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte, die Brände zu löschen.
Etwa 4.650 Feuerwehrleute, Soldaten und anderes Personal waren am vergangenen Mittwoch im Einsatz, um die Waldbrände mit Hilfe von etwa 130 Hubschraubern zu löschen.
Die größten Brände gab es nach Angaben des südkoreanischen Innenministeriums in Andong, den benachbarten Landkreisen Uiseong und Sancheong sowie in der Stadt Ulsan. Nach Angaben des staatlichen Katastrophenschutzzentrums wurden etwa 43.330 Hektar Land verbrannt und 20 Menschen verletzt.
Historischer Tempel niedergebrannt
Ein Feuer in der Stadt Uiseong zerstörte den Gounsa-Tempel, der im siebten Jahrhundert erbaut wurde. Unter den zerstörten Gebäuden befanden sich auch zwei staatlich anerkannte "Kulturschätze" - ein pavillonförmiges Bauwerk, das 1668 an einem Bach errichtet wurde, und ein Bauwerk aus der Joseon-Dynastie von 1904.
Ein weiterer staatlich anerkanntes Kulturgut des Tempels, eine steinerne Buddha-Statue, die angeblich im 8. Jahrhundert hergestellt wurde, wurde nach Angaben der Regierung und buddhistischer Beamter an einen sicheren Ort evakuiert.
Auch das historische Hahoe-Dorf ist von den Flammen bedroht. Es wurde von der Unesco 2010 zum Weltkulturerbe erklärt. Die Anwohner wurden dazu aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen.
Bei den Bemühungen, die Waldbrände in dem schwer betroffenen Gebiet einzudämmen, stürzte nach offiziellen Angaben ein Hubschrauber in der Stadt ab. Die koreanische Forstbehörde teilte mit, dass die Rettungsarbeiten im Gange seien und man davon ausgehe, dass der Hubschrauber von einem Piloten ohne Besatzungsmitglieder gesteuert wurde.
Höchste Stufe der Waldbrandgefahr
Beamte der Behörde stuften am Dienstag die Warnung vor Waldbränden landesweit auf die höchste Stufe "ernst" hoch.
Die Einstufung verlangt von den lokalen Behörden, mehr Mitarbeiter für den Katastrophenschutz abzustellen, die Zugangsbeschränkungen für Wälder und Parks zu verschärfen und den Militäreinheiten zu empfehlen, keine Schießübungen durchzuführen.
Die Behörden vermuten, dass mehrere der Brände durch menschliches Versagen verursacht wurden, möglicherweise durch den Einsatz von Feuer bei der Beseitigung von überwucherndem Gras in Familiengräbern oder durch Funkenflug bei Schweißarbeiten.
In Südkorea kommt es allerdings während anhaltender Trockenperioden regelmäßig zu Waldbränden. In den vergangenen Jahren haben sowohl die Durchschnittstemperaturen als auch Extremwetter im Land zugenommen, was die Gefahr für Brände und deren Ausmaße deutlich erhöht hat.
Die aktuellen Brände in Südkorea sind die drittgrößten in der Geschichte des Landes. Sie waren am Wochenende im Südosten ausgebrochen.