Noch immer behindern starke Winde die Löscharbeiten der schwersten Brände in der Geschichte Südkoreas. Mindestens 27 Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 37.000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.
Die südkoreanischen Behörden kämpfen weiter gegen die verheerendsten Waldbrände in der Geschichte des Landes, bei denen 27 Menschen ums Leben kamen und mehr als 300 Gebäude, darunter auch alte buddhistische Tempel, zerstört wurden.
Unter den Toten ist auch ein Pilot, dessen Lösch-Hubschrauber in Uiseong abstürzte, als er versuchte, die Flammen unter Kontrolle zu bringen.
Seit vergangenem Freitag wüten im Südosten Südkoreas heftige Waldbrände. Die Regierung hat Tausende von Einsatzkräften und Dutzende von Hubschraubern mobilisiert, um die Brände zu bekämpfen. Starke Winde fachen die Flammen immer wieder an und erschweren die Löscharbeiten erheblich.
Der Leiter des koreanischen Forstdienstes, Lim Sang-seop, sagte, dass am Donnerstag in der Region eine geringe Menge Regen - weniger als fünf Millimeter - erwartet werde. Diese Menge wird wahrscheinlich nicht ausreichen werde, um die Brandherde zu bekämpfen, schätzte er ein.
Die Waldbrände haben bisher 88.980 Hektar Land im Südosten von Südkorea verbrannt. So viel Fläche wurde bei keinem anderen Brand in Südkorea zerstört, sagen Beobachter. Es handelt sich um das größte Ausmaß in der südkoreanischen Geschichte.
Durch die Brände wurden 30 Menschen verletzt - acht davon schwer. Mehr als 37.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Mindestens 325 Gebäude sind zerstört, darunter auch historische Tempel und religiöse Stätten.
Unter den zerstörten Gebäuden in Uiseong befand sich unter anderem ein Tempel aus dem siebten Jahrhundert. Etwa 20 der 30 Gebäude des Gounsa-Tempelkomplexes stürzten aufgrund der Brände ein. Dabei wurden auch zwei staatlich anerkannte "Kulturschätze" zerstört - ein pavillonförmiges Gebäude, das 1668 mit Blick auf einen Fluss errichtet wurde, und ein Bauwerk aus der Joseon-Dynastie, das 1904 zur Ehrung der Langlebigkeit eines Königs errichtet wurde.
Am Mittwochabend zwangen starke Winde und Rauch die Behörden in der südöstlichen Stadt Andong, die Bewohner von zwei Dörfern in Sicherheit zu bringen. Diese Maßnahmen betrafen auch das Volksdorf Hahoe. Das Dorf wurde im 14. bis 15. Jahrhundert gegründet und 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Es ist von den unkontrollierten Waldbränden unmittelbar bedroht.
"Die Schäden werden immer größer", warnte der amtierende Präsident Han Duck-soo am Mittwoch in einer Fernsehansprache. "Es ist zu befürchten, dass wir Schäden durch Waldbrände erleiden werden, wie wir sie noch nie erlebt haben, deshalb müssen wir alle unsere Kräfte darauf konzentrieren, die Waldbrände in dieser Woche zu löschen."
Die Behörden vermuten, dass mehrere Brände durch menschliches Versagen verursacht wurden, unter anderem durch Menschen, die bei der Beseitigung von überwucherndem Gras auf Familiengräbern oder durch Funkenflug bei Schweißarbeiten Brände auslösten.
Die massiven Waldbrände in Südkorea sind Extremwetterereignisse, wie sie immer häufiger auftreten werden, sagen Wissenschaftler. Die Erderwärmung begünstige die Wetterlagen, die jedes Jahr Menschenleben fordern und Schäden in Milliardenhöhe verursachen.