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Liberale gewinnen die Wahl in Kanada

Donald Trump hat vorgeschlagen, dass Kanada der 51. US-Bundesstaat werden sollte.
Donald Trump hat vorgeschlagen, dass Kanada der 51. US-Bundesstaat werden sollte. Copyright  Copyright 2025 The Associated Press. All rights reserved
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Von Clea Skopeliti
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Die Liberalen haben die Wahl in Kanada gewonnen. Lange lag die Partei von Ex-Premierminister Justin Trudeau in den Umfragen weit zurück. Doch am Ende triumphierte sie - auch dank Donald Trump.

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Die Liberale Partei von Premierminister Mark Carney hat die Parlamentswahl gewonnen. Laut Prognosen erhält sie mehr Sitze als die Konservativen von Herausforderer Pierre Poilievre. Ob es für eine absolute Mehrheit für rciht, ist noch unklar. Dafür wären mindestens 172 der 343 Sitze im Parlament in der Hauptstadt Ottawa nötig.

Doch dann kam Trump

Der liberale Wirtschaftexperte Carney ist erst seit wenigen Wochen im Amt. Nach dem Rücktritt seines Vorgänger Justin Trudeau setzte er sich in einer parteiinternen Abstimmung durch. Trudeau hatte wegen sinkender Beliebtheitswerte im Januar nach zehn Jahren sein Ämter als Premierminister und Parteivorsitzender niedergelegt.

Lange sah es nach einer Niederlage der Liberalen aus. Noch vor einigen Wochen lag die Partei in den Umfragen fast uneinholbar hinter den Konservativen zurück. Doch dann kam US-Präsident Donald Trump.

Die Annexiondrohungen und die agrressive Zollpolitk des US-Präsidenten überlagerten den Wahlkampf und brachten den Umschwung. Plötzlich gerieten Themen wie der starke Anstieg der Lebenshaltungskosten, steigende Mieten, der Zugang zu bezahlbarem Wohneigentum, Gesundheitsfürsorge und Migration in den Hintergrund. Im Widerstand gegen Trump versammelten sich viele Kanadierinnen und Kanadier hinter Carney.

Anti-Trump gegen "Canada First"- Kandidat

Der 60-Jährige bringt nationale und internationale Krisenerfahrung mit. Ab 2008, während der Finanzkrise, leitete er die kanadische Zentralbank. Zwischen 2013 und 2020 war er Zentralbankchef in Großbritannien, während der chaotischen Brexit-Phase. Bis Januar war er UN-Sondergesandter für Klimaschutz. Er möchte enger mit Europa und Asien zusammenarbeiten, um die wirtschaftliche Abhägigkeit von den USA zu verringern. Das vefing sich im Wahlkampf. Offenbar trauen ihm die Kanadierinnen und Kanadier eher zu, sich Trump entgegenzustellen als seinem konservativen Herausforderer Pierre Poilievre.

Das Credo des 45-Jährigen Poilievre: "Canada First". Sein populistischer Stil erinnerte an Trump, genauso wie seine Forderungen: niedrigere Steuern, Kürzungen bei den Staatsausgaben. Er sprach von Fake-News und einer "woken Ideologier Linksradikaler Kräfte". Das ging lange gut - und dann kam Trump.

Kanadier boykottieren Waren aus den USA

Viele Kanadierinnen und Kanadier sind wütend auf Donald Trump. Seit seiner Wiederwahl werden Waren aus den USA boykottiert. Die meisten Supermärke haben US-Produkte inzwischen aus ihrem Sortiment genommen, sie werden nicht mehr gekauft. Auch der Reiseverkehr in die USA ist stark zurück gegangen: Urlaub in der Karibik, statt in den USA.

Das nutzte Carney für seinen Wahlkampf. "Die Amerikaner wollen uns brechen, damit sie uns besitzen können", sagte Carney vor kurzem bei einem Auftritt. "Das sind nicht nur Worte. Das die Gefahr."

Wahl auch unter dem Eindruck von Vancouver

Die Wahl stand auch unter dem Eindruck des tödlichen Anschlags in der Westküstenmetropole Vancouver: bei einem Straßenfest der philippinischen Gemeinde fuhr ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge und tötete mindestens elf Menschen. Ein verdächtiger 30-Jähriger wurde festgenommen. Die Polizei geht nicht von einem Torrorakt. Der Mann soll psychische Probleme gehabt haben. Der Vorfall führte zu einer Mehrstündigen uUnterbrechung des Wahlkampfs.

Weitere Quellen • AP

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