Der Kaschmir-Konflikt zwischen den beiden Ländern droht zu eskalieren. Seit einem Anschlag auf indische Touristen mit 26 Toten nehmen die Spannungen zu. Ein jahrzehntelanger Konflikt, der die beiden Atommächte nun in einen Krieg treiben könnte.
Die Einschläge kamen in der Nacht. Schwerer Artilleriebeschuss weckte die Menschen in der Region Kaschmir. Indische und pakistanische Truppen lieferten sich heftige Kämpfe. Mindestens fünf Zivilisten wurden auf beiden Seiten getötet, vierzehn weitere verletzt.
"Wir sind es gewohnt, den Schusswechsel zwischen Pakistan und Indien an der Kontrolllinie zu hören, aber letzte Nacht war es anders", sagte Mohammad Shakil, ein Einwohner des Dorfes Chakothi nahe der Grenze.
Konflikt droht zu eskalieren
Laut indischem Militär eröffneten pakistanische Truppen das Feuer auf mehrere indische Stellungen, mit Artillerie, Mörsern und automatischen Waffen. Die indischen Streitkräfte schlugen zurück, die Gefechte dauerten mehrere Stunden.
Seit einem Anschlag auf indische Touristen mit 26 Toten Ende April nehmen die Spannungen zwischen den beiden Ländern zu. Laut indischen Behörden hatten offenbar pakistanische Terroristen im indisch bestzten Teil von Kaschmir die Menschen gezielt angegriffen. Indien reagierte am Mittwoch mit Luftangriffen auf terroristische Stellungen im pakistanisch besetzten Teil. Nach pakistanischen Angaben wurden bei den Angriffen 31 Zivilisten getötet und fünf indische Kampfjets abgeschossen.
Die Regierung in Neu-Dehli beschuldigt die Regierung in Islamadad die terroristen zu unterstützen. Pakistan bestreiten das.
Jahrzehntelanger Konflikt
Der Konflikt um die Region Kaschmir geht schon Jahrzehnte zurück. 1947 wurde Indien von der britischen Krone Unabhängig. Schon damals beanspruchten Indien und Pakistan die Region für sich und führten mehrere Kriege. Seitdem ist Kaschmir augeteilt. Der Süden ist von Indien besetzt, der Norden von Pakistan. Und auch China kontrolliert einen kleinen Teil des Gebietes im Osten. Nun droht der Konflikt zwischen den beiden Atommächten zu eskalieren.
Kurz nach dem Anschlag Ende Aprill verwies Inden pakistanische Diplomaten des Landes und forderte Pakistaner, die in Indien wohnen auf, das Land zu verlassen. Pakistan reagierte seinerseits ebenfalls mit Ausweisungen.
Mehrere indische Bundesstaaten, darunter Punjab, Rajasthan und das von Indien kontrollierte Kaschmir, ordneten die Schließung von Schulen und Universitäten für mindestens zwei Tage an. Außerdem wurden 24 indische Flughäfen vorübergehend geschlossen.
Am Donnerstag teilte die Plattform X mit, dass die indische Regierung die Plattform angewiesen habe, mehr als 8.000 Konten von Nutzern in Indien zu sperren, darunter auch die von "internationalen Nachrichtenorganisationen und anderen prominenten Nutzern". X erklärte, die Anweisung komme einer "Zensur bestehender und künftiger Inhalte gleich und verstoße gegen das Grundrecht der freien Meinungsäußerung".
USA wollen sich nicht einmischen
In der nordindischen Stadt Dharamsala wurde am Donnerstagabend ein Kricketspiel abgebrochen und das Stadion mit mehr als 10.000 Zuschauern aus Angst vor Unruhen evakuiert, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentir Associated Press berichtete.
Während die Staats- und Regierungschefs der Welt zur Zurückhaltung mahnen, erklärte US-Vizepräsident J.D. Vance, dass ein möglicher Krieg zwischen Indien und Pakistan die USA "nichts angehe".
In einem Gespräch mit Fox News sagte Vance: "Was wir tun können, ist zu versuchen, diese Leute zu ermutigen, ein wenig zu deeskalieren, aber wir werden uns nicht mitten in einen Krieg einmischen, der uns im Grunde nichts angeht und nichts mit Amerikas Fähigkeit zu tun hat, ihn zu kontrollieren."