Edan Alexander ist frei. Er galt als letzte lebende Geisel mit US-Staatsangehörigkeit im Gazastreifen. Der israelisch-amerikanische Doppelstaatsbürger ist nun wieder zurück in Israel, wo auch seine Familie wartet.
Edan Alexander war die letzte lebende Geisel mit US-Staatsangehörigkeit im Gazastreifen. Er wurde nach 19 Monaten Gefangenschaft freigelassen. Nun ist er im sogenannten "Erstaufnahmezentrum" angekommen, teilten die israelischen Verteidigungskräfte mit.
Bevor er seine Familie wiedersehen kann, muss er sich noch einer medizinischen Untersuchung unterziehen. Er habe aber laut Angaben von BBC bereits mit seiner Mutter telefonieren können.
Mithilfe des Roten Kreuzes ist der Amerikaner mit israelischer Staatsbürgerschaft durch den Sicherheitskorridor gebracht worden und anschließend an israelische Verteidigungskräfte übergeben worden, bestätige das Internationale Kommittee vom Roten Kreuz.
Steve Witkoff, Sondergesandter von Donald Trump habe zur Befreiung beigetragen, so Trump in einer Pressekonferenz. Trump "gratulierte" Edan Alexanders "wundervollen Eltern, Famile und Freunden". Witkoff landete in Re'im im Süden Israels, um Edan Alexander ebenso in Empfang zu nehmen.
Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres teilte in einem Statement, er sei "zutiefst erleichtert" über die Freilassung von Alexander. Er erneuert seinen "dringenden Aufruf zu einem sofortigen dauerhaften Waffenstillstand und zur sofortigen und bedingungslosen Freilassung aller verbleibenden Geiseln" und "lobt die anhaltenden Bemühungen der Vermittler".
Die militante Gruppe Hamas hatte im Rahmen der Bemühungen um eine Waffenruhe am Montagvormittag angekündigt, den israelisch-amerikanischen Staatsbürger Edan Alexander als "gute Geste" im Vorfeld des US-Staatsbesuches im Nahen Osten freizulassen. Er war die letzte bekannte lebende Geisel mit US-Staatsangehörigkeit im Gazastreifen.
Die Entscheidung erfolgte kurz vor dem Besuch von Donald Trump im Nahen Osten am Dienstag und soll von US-Sondergesandtem Steve Witkoff in indirekten Gesprächen mit der Hamas vermittelt worden sein.
Der Leiter des Verhandlungsteams der Hamas erklärte, man habe in den letzten Tagen Kontakt zur Trump-Regierung gehabt – Gespräche, die "äußerst positiv" verlaufen seien.
Die Hamas betonte, sie wolle ein Abkommen ermöglichen, das zur Aufhebung der israelischen Blockade des Gazastreifens führen könnte, die seit 70 Tagen besteht.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erklärte, es habe sich nicht zu einer dauerhaften Waffenruhe verpflichtet, jedoch zu einem "sicheren Korridor" für die Freilassung Alexanders.
Netanjahu sagte, die Freilassung Alexanders sei durch militärischen Druck auf die Hamas möglich geworden. "Dies wurde dank unseres militärischen Drucks und des politischen Drucks von Präsident Trump erreicht", sagte er in einem offiziellen Video-Statement. Das ist eine erfolgreiche Kombination.Die militärischen Operationen würden weiter intensiviert.
"Ich bin erleichtert, dass der Amerikaner Edan Alexander endlich nach Hause kommen kann“, teilte der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, auf der Plattform X. Er hoffe, die Freilassung stelle "den Anfang vom Ende dieses schrecklichen Krieges" dar.
Trump feierte die Nachricht von Alexanders bevorstehender Freilassung auf Truth Social als "monumentale Neuigkeit" und einen "Schritt im guten Glauben".
Er fügte hinzu, dass dieser Schritt den Bemühungen der Vermittler Katar und Ägypten zu verdanken sei.
Alexander, geboren in Tel Aviv und aufgewachsen in New Jersey, diente in einer Eliteinfanterieeinheit an der Grenze zum Gazastreifen, als er am 7. Oktober von Hamas-Kämpfern gefangen genommen wurde.
Von den 251 Geiseln, die bei dem Angriff der Hamas 2023 in den Gazastreifen verschleppt wurden, befinden sich noch 59 in Gefangenschaft. Bis zu 24 von ihnen sollen noch am Leben sein.
Fünf der Geiseln sollen US-Staatsbürger sein – Alexander gilt als der letzte lebende US-Amerikaner unter ihnen.
Seine Familie erklärte, sie habe "das größte vorstellbare Geschenk erhalten – die Nachricht, dass unser wunderbarer Sohn Edan nach 583 Tagen Gefangenschaft in Gaza nach Hause kommt."
Trump wird am Dienstag im Nahen Osten erwartet, während die Gespräche zwischen Hamas und den USA weitergehen. Israel hat unterdessen angekündigt, seine Militäroffensive auszuweiten – einschließlich der dauerhaften Besetzung von Gebieten, der Zwangsverlagerung palästinensischer Bevölkerung nach Süden sowie der Übernahme der humanitären Versorgung durch private Firmen.